London - Mehr als jeder dritte Krebstodesfall ließe sich nach Erkenntnissen von US-Ärzten vermeiden. Rund 2,4 Millionen der jährlich 7 Millionen tödlichen Krebsfälle weltweit gehen auf neun beeinflussbare Risikofaktoren zurück, wie Majid Ezzati von der Harvard-Universität in Boston (US-Bundesstaat Massachusetts) und Kollegen herausgefunden haben. Rauchen und Alkohol seien sowohl in Entwicklungs-, als auch in Industrieländern die größten Krebsrisiken, berichten die Forscher im britischen Medizinjournal "The Lancet" (Bd. 366, S. 1784).

Sie identifizierten außerdem Übergewicht, zu wenig Obst und Gemüse, Bewegungsmangel, riskanten Sex, städtische Luftverschmutzung, Rauch von häuslichen Kohlefeuern und verseuchte Spritzen als wichtige Risikofaktoren für tödliche Krebsfälle. "Direkte Vorbeugung über Veränderungen des Lebensstils und der Umweltbedingungen bleiben der wichtigste Weg, um die weltweite Krebsbürde zu senken", betont Ezzati. Die Verringerung bekannter Verhaltens- und Umweltrisiken könne einen beträchtlichen Anteil der Krebstodesfälle vermeiden.

Eine frühere Studie hatte für die USA sogar ergeben, dass sich dort mindestens jeder zweite Krebstod vermeiden ließe, wenn die Ratschläge von Gesundheitsexperten eingehalten würden. Wer das Rauchen aufgebe, sein Gewicht kontrolliere, sich ausreichend bewege und auf eine ausgeglichene Ernährung achte, könne sein Risiko für die meisten Tumorarten um etwa 60 Prozent reduzieren, berichtete die Amerikanischen Krebsgesellschaft (ACS). (APA/dpa)