Pusan - Im Streit um eine Auslieferung des
ehemaligen peruanischen Präsidenten Alberto Fujimori hat Japan ein
Ersuchen Perus um ein Spitzentreffen abgelehnt. Der japanische
Ministerpräsident Junichiro Koizumi habe derzeit keine Zeit, sich
wegen der Angelegenheit mit dem peruanischen Präsidenten Alejandro
Toledo zu treffen, sagte ein Vertreter Japans am Donnerstag vor dem
APEC-Gipfel in Pusan in Südkorea. Damit verschärften sich die
Spannungen zwischen den beiden Staaten weiter.
Rückkehr
Fujimori war vor fünf Jahren nach Japan geflüchtet, sitzt seit
einer überraschenden Rückkehr nach Lateinamerika jedoch in Chile in
Haft. Vergangene Woche hatte Peru seinen Botschafter aus Tokio
zurückgerufen und Japan gewarnt, sich nicht in die Bemühungen
einzumischen, Fujimoris Auslieferung in Chile zu erwirken. Fujimori
ist ein Nachkomme japanischer Einwanderer und genießt in dem
fernöstlichen Land hohes Ansehen, weil er 1997 eine drei Monate
dauernde Besetzung der japanischen Botschaft in Lima durch
marxistische Rebellen beendete.
Kein Auslieferungsabkommen
Peru hat in der Vergangenheit wiederholt versucht, Fujimoris
Auslieferung aus Japan zu erreichen. Die Regierung in Tokio hat dies
aber abgelehnt, weil zwischen beiden Ländern kein
Auslieferungsabkommen bestehe und Fujimori zudem japanischer
Staatsbürger sei. (APA/Reuters)