Bratislava/Wien - Das Privatisierungsverfahren für die slowakischen Flughäfen Bratislava/Pressburg und Kosice, für die sich auch der Flughafen Wien interessiert, verzögert sich offenbar aus organisatorischen Gründen.

Die ursprünglich für kommenden Montag, 21. November, festgesetzte Abgabefrist für verbindliche Angebote wurde aufgehoben, bestätigte der Pressesprecher des slowakischen Verkehrsministeriums, Tomas Sarluska, am Mittwoch gegenüber der APA.

Ein neuer Abgabetermin soll Anfang Dezember festgelegt werden. Als Grund für die Verschiebung der Abgabefrist wurden "Unklarheiten" in den erforderlichen Dokumenten angegeben. Anderen Quellen zufolge hätten die Behörden erforderliche Dokumenten zur Genehmigung einzelner Privatisierungsschritte nicht rechtzeitig vorgelegt.

Interessenten hätten daher nicht genügend Zeit gehabt, die Rahmenbedingungen der Privatisierung ausreichend zu beurteilen und ihre Angebote danach auszurichten, berichtet die dpa.

Der Flughafen Wien wollte die Verschiebung am Mittwoch auf APA-Anfrage nicht kommentieren.

Konsultationen den Interessenten

Nach Konsultationen mit den Interessenten sei eine Verschiebung der Frist beschlossen worden. Laut Ministeriumssprecher sind derzeit noch vier Bieterkonsortien im Rennen: das Konsortium TwoOne aus dem Flughafen Wien, der österreichischen Raiffeisen Zentralbank (RZB) und der slowakisch-tschechischen Investmentgruppe Penta, das Konsortium ISAP (Independent Slovak Airport Partners) mit dem Flughafen Köln-Bonn und der Airport Consulting Vienna (ACV), ein Konsortium um die spanische Baugruppe Abertis und der türkische Flughafen-Betreiber TAV.

Ein fünfter Interessent - das Konsortium der Strabag-Tochter A-Way und des französischen Baukonzerns Vinci - zog sein Angebot in der Vorwoche zurück.

Privatisiert werden sollen 66 Prozent an den beiden größten Flughäfen des Landes. Formal erfolgt die Privatisierung der Flughäfen in getrennten Verfahren, es haben sich aber die selben Konsortien beworben.

Von den verbleibenden 34 Prozent an jedem der einzeln oder auch gemeinsam zu erwerbenden Flughäfen sollen 14 Prozent staatlich bleiben, je 10 werden an die Regionalverwaltungen (Bundesländer) bzw. Stadtverwaltungen übertragen.

Die Flughäfen Bratislava und Kosice wickeln 95 Prozent des slowakischen Flugverkehrs ab und verzeichneten zuletzt ein starkes Wachstum des Passagieraufkommens. (APA)