Aufgebaut hat das Register in Österreich Univ.-Prof. Dr. Agathe Rosenmayr von der Wiener Universitätsklinik am AKH. Ihre Bilanz: In Österreich haben bisher 200 Personen freiwillig und unentgeltlich für einen Leukämie- oder Tumorpatienten Knochenmark oder Blutstammzellen gespendet. In 40 Prozent der Fälle war die Spende für einen österreichischen Patienten, in 60 Prozent für Patienten in aller Welt.
Verfahrensweisen
Zellen zum Wiederaufbau eines durch aggressive Bestrahlung und/oder Chemotherapie im Verlauf von Tumor- oder Leukämie-Erkrankungen vernichteten Knochenmarks - es bildet die Blut- und Immunzellen - können aus zwei "Quellen" kommen: Herkömmlicherweise wurde Knochenmark von Spendern aus der Hüfte entnommen. Dazu ist eine Vollnarkose notwendig. Die Spender müssen für ein paar Tage ins Krankenhaus und sind meist etwa eine Woche im Krankenstand.
In den vergangenen Jahren aber hat eine andere Technik immer mehr an Boden gewonnen: Die Blutvorläuferzell-Spende. Dabei werden durch die viertägige Verabreichung von Granulozyten-Kolonie-stimulierendem Faktor (G-CSF) im Körper der Spender aus dem Knochenmark vermehrt Vorläuferzellen ins Blut ausgeschüttet und über Zellseparatoren gewonnen. Schließlich erhält der Empfänger dann diese Vorläuferzellen zum Wiederaufbau des Knochenmarks.
Hohe Zahl an potenziellen Spendern
Bisher haben in Österreich bereits rund 700 Patienten durch eine Spende von einem nicht verwandten Freiwilligen eine solche Transplantation erhalten. 70 Prozent der Eingriffe erfolgten am Wiener AKH bzw. am St. Anna-Kinderspital, die restlichen 30 Prozent an den Universitätskliniken in Graz und Innsbruck sowie in Linz. Der Knochentransplantationsbereich der Universitätsklinik für Innere Medizin I am Wiener AKH schaffte es jetzt, die internationale Akkreditierung der Internationalen Gesellschaft für Zelltherapie zu erhalten. Sie ist auch bereits nach ISO 9000:2000 zertifiziert.