Rund 135.000 Menschen wurden von den Nationalsozialisten aus Österreich vertrieben. Nur knappe acht Prozent entschieden sich für eine Rückkehr nach 1945. Dabei wurden Frauen im Nachkriegsösterreich noch seltener aufgefordert, aus dem Exil heimzukehren als Männer.
Verschwiegen und spät anerkannt
Dazu kommt, dass lange über die "geschlechterspezifische Verfolgung des NS-Regimes" sowie über die Ermordung von Frauen in den Konzentrationslagern geschwiegen wurde, betonte Frauenstadträtin Sonja Wehsely (SP), die die Tagung initiiert hat.
Die während der Zwischenkriegszeit erlangte Freiheit in Form von Wahlrecht und Zugang zu höherer Bildung, brachte eine Reihe erfolgreicher Wissenschafterinnen hervor, die sich nicht selten in der ArbeiterInnenbewegung engagierten - und mit Beginn des Austrofaschismus fliehen mussten oder verfolgt wurden. Nach 1945 waren auch die Errungenschaften in Sachen Gleichberechtigung verloren gegangen und es dauerte sehr lange, bis Frauen - zum Beispiel als Widerstandskämpferinnen - anerkannt wurden.