Innsbruck/ Eisenstadt - Wolfgang Amadeus Mozart als vielseitiges Genie steht im Mittelpunkt der 30. Innsbrucker Festwochen 2006. Dem Salzburger Jubilar sind anlässlich seines 250. Geburtstages zwei Opern und zahlreiche Konzerte gewidmet. "Wenn Mozart 2006 auch vielerorts und mit großem Aufwand gespielt wird, so ist Innsbruck doch der einzige Ort, wo man ihn im originalen Klang seiner Epoche, also mit dem Instrumentarium der Mozart-Zeit erleben kann," unterstrich Geschäftsführerin Sarah Wilson bei einer Pressekonferenz.

Mit "Don Giovanni" als eigener Neuproduktion für Innsbruck eröffnet der künstlerische Leiter René Jacobs an der Spitze des Freiburger Barockorchesters am 12., 14., 16. und 18. August im Tiroler Landestheater das Festwochengeschehen. Für Regie, Bühnenbild und Kostüme zeichnet das renommierte französische Team Vincent Boussard, Vincent Lemaire und Modezar Christian Lacroix verantwortlich. Dieselben Künstler werden auch Mozarts selten gespielte frühe Aufklärungsoper "Il re pastore" in Szene setzen, die unter der musikalischen Leitung von Alessandro de Marchi am 24. und 26. August als Coproduktion mit dem Brüsseler Théâtre de la Monnaie über die Bühne geht.

An fünf weiteren Spielstätten rollt das umfangreiche Konzertprogramm der Festwochen ab, wobei neben dem Spanischen Saal von Schloss Ambras, dem Dom St. Jakob und dem Congress Innsbruck erstmals auch das barocke Stift Stams mit der Stiftskirche und dem Bernardisaal einbezogen ist. Auch in den Konzerten regiert Mozart, der nicht nur als Opernschöpfer, sondern ebenso als Kammermusiker, Klavier- und Liederkomponist präsentiert wird.

Freilich reicht das Konzertrepertoire auch weit zurück: Speziell in den Kirchenkonzerten kommen die niederländische Vokalpolyfonie des 15. und 16. Jahrhunderts sowie die Motettenkunst Claudio Monteverdis aus dem frühen 17. Jahrhundert zur Geltung. Konzertante Einstimmung ins Festwochenprogramm bringen ab 11. Juli die 43. Ambraser Schlosskonzerte, auch diese mit zeitlich und geographisch weit gespanntem Repertoire, exzellenten Interpreten und Ensembles.

Ein großes Anliegen ist den Veranstaltern die Breitenwirkung der Alten Musik, die wieder durch ein reiches Rahmenprogramm speziell für junge Leute und Familien bei freiem Eintritt unterstützt wird.

Requiem unter freien Himmel

Im Rahmen des Mozartjahres 2006 würdigen die Opernfestspiele St. Margarethen den großen Komponisten mit einer Aufführung von Mozarts Requiem im Römersteinbruch. Neben dem Arnold Schönberg Chor stehen am 25. August 2006 laut Produzent Wolfgang Werner hochkarätige Solisten und die Pianisten Eduard und Johannes Kutrowatz auf der Bühne. Die Naturbühne in St. Margarethen sei mit 7.000 Quadratmetern die größte Europas.

"Wir werden Mozarts Requiem auf einzigartige Weise umsetzen. Ich freue mich, dass wir zum Mozartjahr damit einen wertvollen Beitrag leisten können", so Werner. Mit Kompositionen von Ferry Janoschka sollen die beiden Pianisten musikalische Kontraste zu Chor, Orchester und Solisten setzen. Diese Zwischenspiele seien als Betrachtung und Deutungen zwischen den Teilen des Requiems gedacht.

2007 begehen die Opernfestspiele ihr zehnjähriges Bestands-Jubiläum mit Giuseppe Verdis "Nabucco". Die Premiere findet am 11. Juli 2007 statt, geplant sind 31 Spieltage. (APA)