Wien - "Die Nachfrage nach hochverzinslichen Geldanlagen zeigt keinerlei Zeichen von Schwäche", sagte Roman Gaiser, Fondsmanager des Threadneedle European High Yield Bond Fund vor Journalisten in London. Nach drei außergewöhnlich starken Jahren gehe die Wertentwicklung von Hochzinsanleihen zwar wieder auf ein "normales Niveau" zurück, für das kommende Jahr erwartet Gaiser aber noch Gesamterträge von rund sechs Prozent.

Steigende Anleiherenditen in den USA und die Umschichtung von Anlagevermögen auf riskantere Anlageklassen sind die Ursachen der derzeit gegenüber Aktien etwas schwächeren Wertentwicklung.

Investoren würden sich fragen, ob zurückgehende Renditeunterschiede, eine straffere Geldpolitik in den USA und Europa sowie höhere Ausfallquoten die Aussichten des High-Yield-Marktes beeinträchtigen werden. Gaiser zeigte sich allerdings davon überzeugt, dass die Fundamentaldaten durch die von Private-Equity-Fimen maßgeblich geförderte anhaltende Konzentration und Integration vieler Branchen in Europa kompensiert werden. "Auch wenn sich die Renditevorsprünge der Hochzinsanleihen in den letzten Jahren deutlich verringert haben, wird der massive Finanzierungsbedarf der Private-Equity-Firmen den Mart dramatisch ausweiten, so Gaiser. Der Boom von Private-Equity-finanzierten Übernahmen und Fusionen sei schon in der jüngsten Vergangenheit eine Haupttriebkraft für den Hochzinssektor, erklärte Gaiser. (Bettina Pfluger, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 14.11.2005)