Paris - In Paris haben am Samstagabend mehrere hundert
Menschen gegen den Ausnahmezustand protestiert, den die Regierung
wegen der Vorortkrawalle verhängt hat.
"Ja zum Frieden, aber ohne Gleichheit und Gerechtigkeit wird es in
den Vierteln keinen Frieden geben", rief der Vorsitzende der
Organisation MRAP, die gegen Rassismus kämpft, Mouloud Aounit, vor
den Kundgebungsteilnehmern in der Innenstadt von Paris. "Nein zu den
andauernden Stigmatisierungen, Beleidigungen, täglichen
Benachteiligungen", denen Ausländer mit französischer
Staatsbürgerschaft ausgesetzt seien. Für die Demonstration galt das
bis Sonntagmorgen erklärte Versammlungsverbot nicht.
Sarkozy mit Schmährufen empfangen
Frankreichs Innenminister Nikolas Sarkozy wurde mit Buhrufen und
Beleidigungen empfangen, als er sich am frühen Abend auf den
Champs-Elysées zeigte. Er wollte sich dort von den
Sicherheitsvorkehrungen der Polizei überzeugen. In der Hauptstadt
herrschte ein ungewöhnlich großes Polizeiaufgebot, weil nach dem
Fußball-Länderspiel im Stade de France am späteren Abend erneute
Randale befürchtet wurden. (APA)