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Gonzalo Castro (re) mit Simon Rolfes (beide Leverkusen)

Foto: REUTERS/Ina Fassbender
Leverkusen/München - Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat das Tauziehen um ein großes Talent gewonnen. Wie Bayer Leverkusen am Donnerstag mitteilte, will Gonzalo Castro künftig im Falle einer Berufung für die DFB-Auswahlmannschaften spielen. Diesen Entschluss habe der 18-Jährige nach Gesprächen mit den Klub-Verantwortlichen und seiner Familie gefasst. "Es war die schwierigste Entscheidung in meinem Leben. Aber ich fühle mich in Deutschland zu Hause. Ich wurde hier ausgebildet und habe hier das Fußballspielen gelernt", sagte Castro.

In den vergangenen Wochen hatten sowohl der DFB als auch der spanische Verband großes Interesse an dem Fußball-Deutschen mit spanischem Pass signalisiert. Bayer-Sportdirektor Rudi Völler vernahm die frohe Kunde mit Wohlwollen: "Ich freue mich, dass er sich für Deutschland entschieden hat. Er ist hier aufgewachsen und in unserem Klub groß geworden. Sein Herz hat entschieden. Jetzt hat er alles in der Hand. Ich traue ihm sehr viel zu."

Anders als im Rennen um den Dortmunder Nuri Sahin (17), das der türkische Verband vor wenigen Wochen für sich entschieden hatte, waren die Bemühungen des DFB im Fall Castro erfolgreich. Vor den EM-Achtelfinal-Spielen seiner Mannschaft gegen Tschechien am 11. und 15. November, in denen sich die deutsche U21-Nationalmannschaft für die EM-Endrunde qualifizieren will, hatte Coach Dieter Eilts dem umworbenen Castro eine Frist gesetzt.

Castro spielte zwar bereits in der spanischen U19-Nationalmannschaft, hat aber noch kein A-Länderspiel für die Iberer bestritten und kann daher vor Vollendung des 21. Lebensjahres zwischen beiden Verbänden wechseln.

Ismael: "Ich kann für Deutschland spielen"

Auch Verteidiger Valerien Ismael von Rapids Champions-League-Gegner FC Bayern München liebäugelt mit einer Berufung in die deutsche Fußball-Nationalmannschaft. "Um für ein Land zu spielen, muss man sich damit identifizieren, und ich glaube, ich habe gezeigt, dass ich mich mit Deutschland gut identifizieren kann", sagte der 30-jährige Franzose am Donnerstag im Deutschen Sportfernsehen (DSF).

Der Franzose, der vor Beginn der Bundesliga-Saison von Werder Bremen zum deutschen Rekordmeister wechselte, hat eigenen Angaben zu Folge deutsche Vorfahren und denkt darüber nach, die deutsche Staatsbürgerschaft zu beantragen.

"Ich kenne von Deutschland viele Spieler, mehr als in meiner Nationalmannschaft", sagte Ismael, "ich glaube, das gab es früher schon mit Oliver Neuville oder Paolo Rink. Deswegen sage ich: Ja, ich kann für Deutschland spielen." In der französischen Auswahl fand der gebürtige Straßburger bisher keine Berücksichtigung. (APA/dpa)