Nairobi/Wien - Die kenianische Regierung verkauft 135 Wildtiere, darunter in ihrem Bestand bedrohte Nashörner, Löwen, Leoparden und Geparden, an einen thailändischen Zoo. Das Vorhaben hat zu Protesten von Tierschutzorganisationen und der Opposition des Landes geführt, wie die kenianische Tageszeitung "Daily Nation" am Donnerstag in ihrer Online-Ausgabe berichtete.

Die Tiere sind nach Angaben der Zeitung für einen Zoo in der thailändischen Stadt Chiang Mai bestimmt, der Teil eines groß angelegten Tourismusprojekts ist. Dieses soll unter anderem ein Einkaufszentrum, eine Hotelanlage und einen Vergnügungspark umfassen. Kenia erhält für den Verkauf die kolportierte Summe von umgerechnet 900.000 Euro.

Kenianische Tierschützer weisen darauf hin, dass etwa im Nationalpark von Nairobi nur noch acht Löwen vorkommen im Vergleich zu 30 in den neunziger Jahren. Die schwarzen und weißen Nashörner finden sich auf der CITES-Liste gefährdeter Arten. Ihr Bestand hat sich von 20.000 in den siebziger Jahren auf nur noch 600 reduziert, wobei die meisten in privaten Reservaten leben, wo sie vor Wilderern geschützt sind. (APA)