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Zwergfledermäuse zählen zu den häufigsten Arten - manche Fledermausarten sind jedoch in ihrem Bestand bedroht.

Foto: APA/dpa/Ferdinand Ostrop
Eisenstadt - Eine gesund gepflegte Fledermaus nahm der burgenländische Umweltschutzlandesrat Niki Berlakovich (V) am Donnerstag zum Anlass, um die Aktivitäten der Projektgruppe Fledermaus-Schutz vorzustellen. Ziel des vom burgenländischen Naturschutzbund koordinierten Projekts ist die Erfassung der bestehenden Kolonien. Die Akzeptanz in der Bevölkerung für die bedrohte Art soll mittels Öffentlichkeitsarbeit erhöht werden.

Anna Nele Herdina, Diplomandin für Zoologie und Mitglied der Projektgruppe, hatte die letzten Tage ein erschöpftes Fledermaus-Männchen in Plege. Der Große Abendsegler, es ist die zweitgrößte Fledermausart in Österreich, wird am Donnerstagabend wieder in die Freiheit entlassen. Mit diesem symbolischen Akt sollte auf die Situation der Tiere aufmerksam gemacht werden.

Quartierverlust

"Bei Fledermaus-Quartieren müssen die Parameter rundherum stimmen. Werden beispielsweise Dachböden renoviert, finden sie in ihrem Flugradius kein neues Quartier", meinte Herdina. Für baumlebende Arten sei es problematisch, wenn alte Bäume gefällt werden. Dem Quartierverlust schließlich würde ein fehlender genetischer Austausch zwischen den Kolonien folgen. Auch Umweltbelastungen stellen für den Fortbestand ein Problem dar.

Im Rahmen des mit 50.000 Euro von der EU kofinanzierten Erhaltungsprojekts werden Monitoringpläne entwickelt, die den bereits vorhandenen "Datenpolster" erweitern sollen. Auch das bestehende regionale Betreuernetzwerk für die Quartiere soll im kommenden Februar vergrößert werden. Derzeit kümmern sich im Burgenland 29 Beauftragte um die Pflege der Tiere.

Schutzgebiete

Die größten bekannten Fledermausquartiere Österreichs befinden sich laut Berlakovich in Wiesfleck und Neumarkt im Tauchental. In vier Natura 2000-Gebieten - Neusiedler See-Seewinkel, Lockenhaus, Lafnitz und das Südburgenländische Hügelland - zählt die Erhaltung gefährdeter Fledermausarten zu den Schutzzielen. Weitere Schutzgebiete sind in den Bezirken Mattersburg und Oberwart geplant. (APA)