Wien - Der Tourismusunternehmer Walter Klaus (Kopf des Tages ) rechnet weiter damit, dass Vizekanzler Hubert Gorbach in seine Silvretta-Nova-Gruppe wechselt. In der am Donnerstag erscheinenden Ausgabe der Info-Illustrierten "News" reagiert Klaus überrascht auf die Aussage des geschäftsführenden BZÖ-Chefs, auch als Spitzenkandidat der Orangen für die Nationalratswahl im nächsten Jahr zur Verfügung zu stehen.

Auf die Frage, ob Gorbach ihm das mitgeteilt habe, sagt Klaus: "Wie bitte? Nein. Wir haben seit Wochen nicht miteinander geredet, weil das nicht praktikabel gewesen wäre und ich im Ausland war." Klaus geht davon aus, dass es da keine Neuigkeiten gibt "und seine Zusage weiter gilt. Sonst hätte er mir das mitgeteilt."

Der genaue Zeitpunkt des Wechsels Gorbachs sei noch offen, betont Klaus. Er solle ihm bei der Leitung des Unternehmens helfen, bekräftigt der Chef der Silvretta-Nova-Gruppe.

Gusenbauer: "Musterfall an Unvereinbarkeit"

Mit Empörung hat SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer auf den unmittelbar bevorstehenden Verkauf der Bodensee-Schifffahrt unter anderem an den Unternehmer Walter Klaus reagiert: "Das ist ein Musterfall an Unvereinbarkeit", ärgerte er sich Mittwoch Mittag in einer Pressekonferenz anlässlich von SPÖ-Vorstand und Präsidium. Gusenbauer bezog sich damit auf die jüngste Bestätigung von Klaus, dass Vizekanzler Hubert Gorbach (B) nach seiner politischen Karriere bei ihm anheuern wird.

Für Gusenbauer ergibt sich daraus der Verdacht, dass öffentliches Eigentum einzig mit dem Zweck veräußert werde, einem Minister seinen künftigen Arbeitsplatz zu sichern. Der "Sittenverfall" unter der ÖVP/BZÖ-Regierung sei unfassbar. (APA)