Montags waren's die Nanny, Eine himmlische Familie, Malcolm in the Middle, die Simpsons sowieso. Später genüsslich Desperate Housewives und Sex and the City. Dienstags detto sowie verschärft mit gleich zwei Folgen Sex and the City, man gönnt sich ja sonst nichts, und im Anschluss, richtig, Desperate Housewives. Ob Wiederholungen oder nicht - egal.

Weil, der Diktator, genauer, die Diktatorin, die mit der Fernbedienung im Verein mit dicken Decken und sämtlichen Polstern des Haushalts auf dem Sofa harmoniert, ist nämlich krank. Das bedeutet das Kippen der Beziehungsdemokratie. Halbe-halbe und andere Gesellschaftsutopien finden bei erhöhter Temperatur, bei Hals-, Glieder- und Weltbäh nicht statt. Zwischen dem Anrichten diverser Teesorten und der Versorgung physischer und psychischer Gebrechen vorgetragene Programmvorschläge werden nicht einmal ignoriert.

Reaktionen ruft höchstens das zu langsame Durchschreiten des Gesichtsfeldes hervor, weil dieses aufgrund von Balanceakten in verschiedenen Schwierigkeitsstufen (Wärmeflasche, Thermoskanne, frisch gepresster Orangensaft, Hausapotheke, Hustenzuckerlpackerl, Kiwis - alles zusammen!) die Geduldsgrenze von null Komma zwei Sekunden überschreitet.

Es muss Liebe sein, denkt man sich befehlsempfangsbereit am Boden sitzend und starrt trübe Richtung Carrie und ihren Sex-Ladies in der City. Dabei erinnert man sich an Muttern: Wer krank ist, gehört ins Bett, echot es von früher. Späte Zustimmung. (flu)