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Foto: dpa/Ferdinand Ostrop
Wiesbaden - Ausländische Billigweine erobern zunehmend den deutschen Markt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Montag wurden im vergangenen Jahr 1,2 Mrd. Liter Rebensaft importiert und damit so viel wie noch nie zuvor. Der Wert der Einfuhren belief sich auf 1,5 Mrd. Euro. Hauptlieferanten waren Italien mit 408 Mio. Liter, Spanien mit 229 Mio. und Frankreich mit 225 Mio. Liter.

Gegenüber 1991 stiegen die Weinimporte mengenmäßig um über 65 Prozent, die Einfuhrwerte erhöhten sich um etwa 75 Prozent auf 1,49 Mrd. Euro. Zugleich wird der importierte Wein immer billiger. Der Durchschnittswert für Rotwein betrug im vergangenen Jahr 1,51 Euro je Liter, 2001 kostete er noch 1,72 Euro. Der Preis für importierten Weißwein betrug im vergangenen Jahr 0,89 Euro je Liter, 2001 waren es noch 1,10 Euro.

Situation nicht bedrohlich

Nach Einschätzung des Deutschen Weininstituts (DWI) ist die Situation für die deutsche Weinwirtschaft nicht bedrohlich: "Die deutschen Winzer werden dadurch angespornt, immer besser zu werden", sagte DWI-Sprecher Ernst Büscher am Montag in Mainz. Der deutsche Bedarf könne von den einheimischen Winzern schon lange nicht mehr gedeckt werden. Zudem gehe die deutsche Produktion seit mehreren Jahren zurück, eine Folge des zunehmenden Qualitätsbewusstseins.

Klar sei, dass die Preise vor allem im Einzelhandel unter Druck seien, sagte Büscher. "Der Verbraucher kauft zunehmend preisbewusst ein." Dazu trage auch der Umstand bei, dass inzwischen 57 Prozent aller im Einzelhandel verkauften Weine über Discounter abgesetzt würden. (APA/AP)