Die Fellverteilung, also der Prozentanteil, den jede Uni für sich vom "Globalbudget" abzwicken kann, ist die nächste Etappe, auf die sich Universitäten und Bildungsministerium begeben müssen. Denn 80 Prozent der zu vergebenden Summe werden aufgrund so genannter "Leistungsvereinbarungen" vergeben. Der Sockelbetrag in Höhe von 20 Prozent ist für alle Universitäten gleich.

Neben dem "Entwicklungsplan" (jenes Papier, in dem die künftige Ausrichtung und Schwerpunktsetzung der einzelnen Unis dokumentiert wird) gilt die "Wissensbilanz" als zentrales Kriterium für die bessere Startposition bei der Finanzfellverteilung.

Die Universität für Bodenkultur wusste im August 2005 als erste Hochschule, was sie weiß: Das "intellektuelle Vermögen" der Uni wurde dafür mittels Kennzahlen dargestellt – die Anzahl der Habilitationen war dabei ebenso Thema wie die aufgewendeten Mittel für frauenspezifische Maßnahmen oder die Bibliotheksentlehnungen.

Für Medizin- und Kunstunis gibt es einen eigenen Kennzahlenschlüssel, da etwa die "Einnahmen aus Forschungs- und Entwicklungsprojekten" gerade bei den Kunstunis wenig Kriterium sein können.

Wie schwer die einzelnen Kennzahlen jedoch wiegen, hängt nicht zuletzt von der Verhandlungsstärke des einzelnen Rektors ab. (kmo/DER STANDARD, Printausgabe, 9.11.2005)