Sollte sich die Preissteigerung deutlich beschleunigen, könnten zunächst sogar bis zu 200.000 Jobs verloren gehen, so eine Studie deutscher Arbeitsmarktforscher
Redaktion
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Nürnberg - Der gegenwärtige Ölpreis-Anstieg vernichtet
nach einer Modellrechnung von Arbeitsmarktforschern in den kommenden
Jahren bis zu 100.000 Arbeitsplätze. Sollte sich die Preissteigerung
deutlich beschleunigen, könnten zunächst sogar bis zu 200.000 Jobs
verloren gehen, geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie
des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg
hervor. Da sich die Wirtschaft aber langfristig an die steigenden
Energiepreise anpasse und damit an ihr früheres Wachstum anknüpfe,
glichen sich die Jobverluste aber zum Teil wieder aus.
Untere Variante
Die von den Arbeitsmarktforschern in der Studie durchgerechnete
"untere Variante" unterstellt einen Preissprung von 10 Dollar auf
durchschnittlich 55 Dollar je Barrel Rohöl. Bis 2020 normalisiere
sich der Anstieg und befördere den Preis auf 62 Dollar. In diesem
Szenario falle das Bruttoinlandsprodukt in den ersten Jahren um 0,4
Prozent niedriger aus als ohne die Ölpreissteigerung. Die Zahl der
Beschäftigten sinke dadurch zunächst um etwa 100.000.
Obere Variante
Eine errechnete "obere Variante" unterstellt einen wesentlich
stärkeren Anstieg des Ölpreises: Für das erste Jahr setzt das zur
Bundesagentur für Arbeit (BA) gehörende Institut einen Anstieg von 20
Dollar je Barrel an; bis zum Jahr 2020 klettere der Preis dann auf
rund 92 Dollar. Dies ergebe anfangs ein um knapp 1 Prozent
niedrigeres Bruttoinlandsprodukt und einen Verlust von 200.000
Erwerbstätigen.
Langfristig seien in beiden Rechnungen die Jobverluste aber
geringer, weil die Wirtschaft auf alte Wachstumspfade zurückkehre.
Bei der aktuellen Preisentwicklung liege der Stellenabbau nach 15
Jahren bei rund 30 000, bei der zweiten Variante bei rund 90.000. (APA)
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