Wien - Viel frisches Geld hat sich die in Wien beheimatete Donau Bank geholt, die indirekt in russischem Staatseigentum steht und ihre Geschäfte in erster Linie mit Handelsfinanzierungen zwischen Russland und dem Westen macht. Organisiert von der Deutschen Bank in London haben sich die Banker rund 230 Millionen Euro über einen syndizierten Kredit geholt.

Auf der Geldbereitstellerseite waren insgesamt 35 Institute mit von der Partie, darunter Bayerische und Norddeutsche Landesbank, HSBC sowie die österreichischen Großbanken Erste Bank, Bank Austria Creditanstalt, und die Bawag P.S.K. Die Geldspritze ist heuer bereits die zweite: Die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich hatte zuvor bereits eine 60 Mio. Euro Anleihe auf drei Jahre platziert.

"Großen Erfolg"

Der Chef der Donau Bank, Andrei Tchetyrkine, wertet die Geldbeschaffungsaktion, die auf drei Jahre angelegt ist, als "großen Erfolg für unsere Bank. Außerdem reflektiert das Ergebnis die Verbesserung des Standings und Ratings Russlands. Russland war bisher unterbewertet, das haben wir immer gesagt".

Das Geld werden die Donaubanker, die sich als "Nischenbanker" bezeichnen, für die Ausweitung ihrer Geschäfte nützen, wie Tchetyrkine dem STANDARD sagte. Damit will er auch seinem Ziel näher kommen, "von Wien aus zur Drehscheibe für Osteuropa zu werden". Derzeit arbeitet die russische Zentralbank (ihr gehören 15 Prozent der Donau Bank) laut Tchetyrkine an Niederlassungen in London, Paris und Frankfurt - "und wir hoffen auf eine gute Positionierung innerhalb dieser Gruppe". (gra, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 08.11.2005)