Während die Zahl der DSL-Anschlüsse in Deutschland weiter rasant wächst, fällt Österreich im EU-Vergleich nach hinten. Jeder vierte Haushalt in Deutschland verfüge inzwischen über einen derartigen Breitband-Zugang, sagte der Präsident des des Branchenverbands BITKOM , Willi Berchtold, am Montag in Berlin. Bis zum Jahresende rechne er mit zehn Millionen Anschlüssen gegenüber 6,7 Millionen ein Jahr zuvor. Für 2006 erwarte die deutsche Branche ein Plus von 30 Prozent. "Ein Ende des DSL-Booms ist nicht absehbar."

Starker Wettbewerb

Die Verbraucher profitierten in Folge des starken Wettbewerbs in diesem Markt durch gesunkene Preise und größere Bandbreiten, sagte Berchtold. Übertragungsraten von teils bis zu 25 Megabit pro Sekunde ermöglichten neue Anwendungen wie Fernsehen über das Internet. Zusätzliche Schübe für den Breitbandmarkt erwarte er durch neue Funktechnologien wie UMTS oder WiMAX. Die Kabelnetzbetreiber investierten zudem verstärkt in den Ausbau ihrer Netze, um Fernsehen, Internet und Telefonie aus einer Hand anbieten zu können, betonten der deutsche Branchenverband.

Österreich schwächelt

Erst kürzlich war bekannt geworden, dass Österreich beim Breitband-Internet im EU-Vergleich zurückfällt. Das geht aus dem, halbjährlich von der ECTA (European Competitive Telecommunications Association) veröffentlichten Breitband-Ranking hervor. Diese Entwicklung sei "Besorgnis erregend", bemerkte der Präsident des Verbandes Alternativer Telekom-Netzbetreiber (VAT), Achim Kaspar, dazu - der WebStandard berichtete.

Analyse

Die ECTA nennt als Hauptgründe für das schlechtere Abschneiden Österreichs die bereits seit zwei Jahren fehlende Marktanalyse des österreichischen Breitbandsektors und die damit fehlende regulatorische Kontrolle dieses Marktes. (APA/dpa)