Am späten Samstagabend legten die Delegationen noch eine Deklaration vor, in der aber nur die unterschiedlichen Auffassungen zum Thema der gesamtamerikanischen Freihandelszone (Alca) hervorgehoben wurden. Die meisten Staatschefs - darunter US-Präsident George W. Bush - waren zu dem Zeitpunkt bereits abgereist.
Streit um Alca
Der Gipfel stand eigentlich unter dem Motto der Arbeitsbeschaffung, doch der Streit um Alca hatte das Treffen beherrscht und nach Worten des chilenischen Staatschefs Ricardo Lagos zu "noch nie da gewesenen Debatten" geführt.
Für die US-Diplomatie war der Gipfel ein Rückschlag, da er zutage brachte, dass die Washingtoner Konzepte im ehemaligen Hinterhof zunehmend infrage gestellt werden.
Die Freihandelszone Alca, die 1994 auf dem ersten Amerikagipfel in Miami als Projekt der USA aus der Taufe gehoben worden war, sollte eigentlich bereits verwirklicht sein. Doch seit zwei Jahren liegen die Verhandlungen auf Eis. Die US-Diplomatie will die Gespräche im kommenden Jahr wieder aufleben lassen.
Der mexikanische Präsident Vicente Fox sprach sich dafür aus, dass die 29 Staaten der Gipfelmehrheit für sich eine Freihandelszone anstreben sollten.
Gegnerschaft
Dagegen sträubten sich aber insbesondere die Länder des Gemeinsamen Südamerikanischen Marktes Mercosur (Argentinien, Paraguay, Uruguay, Brasilien), die besonders unter dem US-Agrarprotektionismus zu leiden haben.
Sie sehen in einem solchen Vorhaben erst Sinn, wenn im Rahmen der Doha-Runde der Welthandelsorganisation eine Einigung über die Abschaffung der Agrarsubventionen erzielt ist. Sonst sei kein faires Abkommen möglich.
Chávez: "Alca al carajo"