Die Diskussion um eine gerechte Kostenaufteilung reicht zurück in die Zeit des Schilling. Die Seilbahnunternehmen haben im vergangenen Jahrzehnt in Summe gut eine Milliarde Euro in Schneekanonen und die dazugehörige Infrastruktur investiert. Nutznießer wie Hoteliers und Gastronomen in Ferienregionen sollten mitzahlen, wird verlangt. Diese haben sich bisher aber standhaft gegen einen "Beschneiungsschilling" bzw. "Beschneiungseuro" gewehrt.
Destinationsholding
In letzter Zeit ist eine Annäherung zu beobachten. "Wir könnten uns Destinationsholdings vorstellen - eigene Gesellschaften, in denen Seilbahnen, Hoteliers und andere Tourismus-Institutionen Sitz und Stimme haben", sagte der Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung, Sepp Schellhorn. "Gemeinsam könnten wir die Destination dann auch im Sommer vermarkten."
Die Seilbahngesellschaften jedenfalls wollen die Diskussion versachlichen. In den nächsten Tagen soll eine Wertschöpfungsstudie vorgestellt werden, die erstmals die Umwegrentabilität schneesicherer Destinationen anhand konkreter Zahlen nachweist.
Allein für die Errichtung von Speicherseen sowie die Anschaffung von Wasserpumpen und Schneekanonen haben die 257 größeren Seilbahngesellschaften des Landes heuer rund 144 Mio. Euro budgetiert. Die Investitionskosten für die Errichtung einer Schneeanlage betragen je Hektar Pistenfläche zwischen 25.000 und 100.000 Euro.
Modell Gargellen
Insgesamt hat die Branche, die österreichweit 14.500 Mitarbeiter beschäftigt - davon 6000 ganzjährig -, heuer 512 Mio. Euro ausgegeben, den Löwenanteil für neue Aufstiegshilfen. Da die Preise der Tagesskipässe, die heuer um durchschnittlich sieben Prozent auf 35 bis teilweise 40 Euro erhöht wurden, kaum mehr Spielraum bieten, müssten dringend andere Finanzquellen angezapft werden, heißt es.