"Radikale Randfiguren"
IKG-Vorstandsmitglied Raimund Fastenbauer wirft den Verantwortlichen vor, "mit Absicht oder Naivität die Anliegen der Gegner Israels und des Judentums" zu fördern, sie seien "radikale jüdische Randfiguren, die man sonst in der jüdischen Gemeinde nicht sieht, außer wenn es um 'Israel-Bashing', die Verunglimpfung der israelischen Gesellschaft, geht." Bereits im Juni nannte Fastenbauer "Paradise Now" "einen Propagandafilm zur Glorifizierung von Selbstmordattentätern", nun hält er seine Programmierung für einen vorläufigen Höhepunkt in der antiisraelischen Politik der Jüdischen Filmwoche.
Hintergründe von Selbstmordattentaten
Bereits in der Vergangenheit war das Festival immer wieder Gegenstand von teils heftiger Kritik. "Alle heuer gezeigten Filme wurden von uns, den Verantwortlichen der Jüdischen Filmwoche, ausgewählt und müssen nicht die Meinung der im Katalog genannten Personen, Firmen und Körperschaften widerspiegeln", betonen Monika und Frédéric-Gérard Kaczek vom Veranstalterteam auf der Festival-Homepage ihr Unabhängigkeit. "Paradise Now" versuche, Hintergründe von Selbstmordattentaten zu beleuchten, diese würden "weder beschönigt noch verherrlicht": "Gerade, wenn man einen Staat schätzt und man froh ist, dass er existiert, hat man auch das Recht, ja sogar die Verpflichtung, Kritik an der Politik der betreffenden Regierung auszuüben." Überdies werde der Film von einer Podiumsdiskussion begleitet.