Wien - Die Reaktion der Betriebe auf die Regierungsmaßnahmen - Stichwort Blum-Förderung - dürften nicht ausreichen, die Lage auf dem Lehrstellenmarkt bleibe dramatisch, stellte Arbeiterkammer-Präsident Herbert Tumpel am Sonntag in einer Aussendung fest. Nach aktuellen Analysen der AK-ExpertInnen hatten Ende Oktober nach wie vor fast 19.000 Jugendliche keine Lehrstelle im Betrieb.

Zusätzlich zu den 6.766 Jugendlichen, die sofort eine Lehrstelle brauchten, seien 9.921 Jugendliche in kurzfristigen Arbeitsmarktservice-Kursen und 2.298 in Auffangnetz-Ausbildungen mit der Auflage, rasche eine Lehrstelle zu finden - in Summe genau 18.985. Laut AK-Berechnung beträgt das Minus zwischen offenen Lehrstellen und Jugendlichen ohne Lehrstelle im Betrieb fast 15.000 - nach einem Minus von gut 14.500 im Vorjahr.

Verfrüht

"Alle diese Jugendlichen brauchen eine Lehrstelle im Betrieb", sagte Tumpel, "da ist es verfrüht, dass sich Wirtschaftsminister Bartenstein über einen vergleichsweise leichten Zuwachs bei den Lehrverträgen und den gemeldeten offenen Lehrstellen freut".

Tumpel forderte einen Lastenausgleich zwischen nicht ausbildenden und ausbildenden Unternehmen. Außerdem müsse die Regierung Vorsorge für 10.000 Auffangnetz-Plätze treffen, 4.000 davon sollten in überbetrieblichen Lehrwerkstätten angesiedelt sein. (APA)