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Mourinho: Rotation hält das Team zusammen.

Foto: Reuters/Wigglesworth
London - Jose Mourinho beliebt wieder einmal zu philosophieren. In einem Interview mit der spanischen Sporttageszeitung "El Mundo Deportivo" verzichtete der streitbare Portugiese aber entgegen seiner sonstigen Gepflogenheiten auf verbale Seitenhiebe gegen die Konkurrenz. Vielmehr nahm der Chesea-Trainer, der den Londoner Traditionsklub in der vergangenen Saison zum ersten Meistertitel seit 50 Jahren geführt hatte, zur Rolle des Geldes im Fußball Stellung.

"Das Einbringen finanzieller Mittel allein reicht nicht, um im Erfolg zu haben", meinte Mourinho, dessen Präsident und Öl-Milliardär Roman Abramowitsch in zweieinhalb Jahren rund 500 Millionen Euro in neue Spieler und Vertragsverlängerungen investierte. Mourinho hatte auch einige Beispiele parat: "Inter Mailand und Real Madrid haben in den vergangenen Jahren riesige Summen ausgegeben und nichts gewonnen."

Für die Premier League-Konkurrenten Arsenal FC und Manchester United, fand Mourinho sogar lobende Worte: "Das sind starke Klubs, die über Jahrzehnte eine gute Transferpolitik betrieben haben." Mit Chelsea, derzeit in der Tabelle überlegen führend, hat er noch einiges vor: "Wir wollen einen stabilen Klub kreiren, der keine großen Fehler bei Verpflichtungen macht und sich über eine wachsende Zahl von Spielern aus dem eigenen Nachwuchs freuen kann."

Von Abramowitsch verlangt Mourinho lediglich, die Schlüsselspieler langfristig zu binden. "Ich habe fantastische Männer im Team, die ich nicht verlieren will. Ich würde John Terry, Frank Lampard oder Didier Drogba für niemanden eintauschen", schwärmte er von seinen Leader-Typen und erklärte auch die Überlegungen hinter dem von ihm praktizierten Rotationsprinzip: "Es gibt zwei Gründe dafür: Die Spieler brauchen Erholungsphasen und man kann die emotionale Kontrolle über die Mannschaft behalten und mehr Leute motivieren."

"Respekt der Spieler vor dem Team ist der fundamentalste Punkt", erklärte Mourinho und ergänzte: "Wenn die Spieler ihre Interessen den Zielen der Mannschaft unterordnen, akzeptieren sie auch Rotationen." (APA/Reuters)