München - Die iranische und die syrische Rüstungsindustrie werden nach einem Bericht des deutschen Nachrichtenmagazins "Focus" über kriminelle Zwischenhändler in Moskau mit deutscher Spitzentechnologie beliefert. Das gehe aus einem so genannten Frühwarnschreiben der deutschen Bundesregierung an zahlreiche deutsche Firmen hervor, berichtet das Münchner Magazin in seiner am kommenden Montag erscheinenden Ausgabe.

Firmen und Forschungsinstitute

Hochwertige Technik, die zunächst auf legalem Weg an russische Firmen und Forschungsinstitute verkauft worden sei, sei umgehend an iranische und syrische Raketenwerkstätten weitergeleitet worden, heißt es in dem Bericht. Die gelieferten Messgeräte sowie hochwertige Antriebs- und Steuerungssysteme würden in Teheran für die Weiterentwicklung der Mittelstreckenrakete "Shahab-3" genutzt, die mit Atomsprengköpfen bestückt werden könne und bei einer Reichweite von 3500 Kilometern auch europäische Ziele erreiche, berichtet "Focus" unter Berufung auf den vertraulichen Regierungsbericht. Syrien nutze die über Moskau gelieferten deutschen Systeme für eine Modernisierung seiner veralteten sowjetischen Scud-Raketen, die insbesondere Israel bedrohten.

Laut "Focus" nennt das amtliche Berliner Frühwarnschreiben 15 Firmen in Moskau, St. Petersburg und Samara, über die die illegalen Geschäfte abgewickelt werden sollen. Zu den Tarnfirmen zähle auch ein Institut der Staatlichen Technischen Universität Moskau. (APA/dpa)