Also gut sieht das nicht aus für Kärntens neue SP-Chefin Gaby Schaunig. Oder, korrekter gesagt: Da versuchen einige heftig, Schaunig möglichst nicht gut aussehen zu lassen. Es ist wieder einmal eine Kärntner Kabale, bei der niemand genau weiß, wer wem das Messer aufstellt.

Aber der Reihe nach: Eine der deutlichsten Ansagen Schaunigs vor ihrer Wahl zur Parteichefin war gegen die weitere Subventionierung der Seebühne gerichtet. Die ist seit Jahren ein nasses Millionengrab, gleichzeitig aber ein Lieblingsspielzeug des Landeshauptmanns, von dem er nicht lassen will. Dem Selbstdarsteller Jörg Haider liegt offenbar diese Bühne umso stärker am Herzen, je weniger seine Auftritte auf der größeren politischen gefragt sind. Bloß, warum ausgerechnet die Kärntner Steuerzahler dafür mehr als die Eintrittskarten zahlen sollen, wollte Schaunig nicht recht verstehen. Peinlicherweise hat ihr Vorgänger Peter Ambrozy noch rasch vor seinem Abgang das Geld locker gemacht, das Haider so dringend fehlt. Und das fein still für sich behalten - was Schaunig besonders dumm dastehen lässt. Parallel dazu bekommt die chronisch finanzmarode rote Kärntner Tageszeitung jetzt, nachdem Ambrozys gute Tat ruchbar wurde, wieder genügend Geld, um bis auf Weiteres ihr Dasein zu fristen. Natürlich bestreiten alle Beteiligten jeden Zusammenhang zwischen den beiden Ereignissen.

Besonders schwach ist aber, wie Schaunig die ganze Misere schönzureden versucht. Sie, die mit dem Anspruch angetreten ist, neue Politik zu machen, argumentiert ganz in der alten, bekannten Tonart: Da sei überhaupt nix passiert, das BZÖ wolle Streit in die wie immer einige SPÖ tragen, und das Ganze sei halt ein bisserl schlecht kommuniziert worden. Also wieder nur ein Kommunikationsproblem der SPÖ. Ja, klar. (DER STANDARD, Pritnausgabe, 5.11.2005)