"Konkrete Ziele"
"Wir fordern konkrete Ziele, so die Nachverhandlungen des Beitrittsvertrages zur EU und sozialpolitische Garantien", erklärte Krzysztof Filipek für die populistische Bauernpartei "Samoobrona" (Selbstverteidigung). Für die nationalkatholische LPR (Liga polnischer Familien) drohte der Abgeordnete Wojciech Wierzejski mit einer Stimmenenthaltung. Beobachter gehen davon aus, dass auch die LPR in den Gesprächen mit Ministerpräsident Kazimierz Marcinkiewicz (PiS) auf inhaltliche Zugeständnisse pochen wird - etwa die weitere Verschärfung der Abtreibungsregelung.
Auch Bauernpartei gespalten
Selbst in der gemäßigten Bauernpartei PSL sind die Stimmen gespalten. Während der Parteivorsitzende Waldemar Pawlak davon ausgeht, seine Partei werde die Regierung "eher nicht unterstützen", betonte der der neue Parlaments-Vizepräsident Jaroslaw Kalinowski die inhaltliche Nähe zur PiS.
"Politische Bettelei"
Die PO, deren Koalitionsverhandlungen mit der PiS erfolglos blieben, rechnet nun mit einem raschen Scheitern der Minderheitsregierung. Diese Regierung sei zur "politischen Bettelei" verurteilt, erklärte Jan Rokita (PO). Seine Partei solle "auf eine Regierungskrise vorbereitet sein, ein Schattenkabinett und ein gründliches Programm ausarbeiten". Neuwahlen lehnte Rokita in einem Radiointerview am heutigen Freitag jedoch ab, sie brächten in etwa die gleiche Sitzverteilung wie die Wahl vom September.