St. Pölten - Einzelne Spitalerhalter - Gemeinden etwa - kämen den Anforderungen eines modernen Qualitätsmanagements nicht mehr nach, erläutert der niederösterreichische Patientenanwalt, Gerald Bachinger. Daher sei die Übernahme von immer mehr Häusern durch das Land "als Chance zu sehen": Nur eine zentrale Planung mache "Schwerpunktsetzungen und Qualitätsvergleiche" möglich.

In diese Art von Planung werden ab Jänner 2006 acht bis zehn zusätzliche Häuser einbezogen sein. Bereits fix vereinbart ist die Übernahme der bisherigen Gemeindespitäler von Horn, Eggenburg und Allentsteig, von Krems, Melk, Waidhofen an der Ybbs, Scheibbs und Zwettl durch die Landesholding. In Verhandlungen steht der Trägerschaftswechsel derzeit beim Krankenanstaltenverbund Korneuburg-Stockerau.

Im Fall eines positiven Abschlusses werden in Niederösterreich dann 24 der insgesamt 27 Spitäler in Landeshand sein. Nur Wiener Neustadt, Neunkirchen und Klosterneuburg widersetzt sich hartnäckig den "Hilfsangeboten" des Landes - "und wie es aussieht, wird das auch so bleiben", ist aus dem Büro von Finanzlandesrat Wolfgang Sobotka (VP) zu erfahren.

Angesichts aktueller Kostensteigerungen setzt man dort auf Sparchancen durch "zentrale Ressourcennutzung durch die Landesholding". Für die Patienten jedoch hätten Trägerschaftsübernahmen durch das Land "keinerlei Veränderungen" zu Folge. Das sieht der Patientenanwalt ein wenig anders. Zentral koordiniert, würden einzelne Häuser vermehrt Schwerpunktbehandlungen anbieten - etwa so wie jetzt schon Wirbelsäuleneingriffe in Zwettl: "Und das", so Bachinger, "verlangt von den Patienten eine größere Mobilität". (bri, DER STANDARD - Printausgabe, 4. November 2005)