Salzburg - Die Salzburger Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie bietet seit kurzem als einzige Klinik in Österreich ein neues Operationsverfahren bei Fehlsichtigkeit an: Mit der Epi-Lasik-Methode wird dem Patienten ein tiefer Schnitt in der Hornhaut erspart. Er verfügt rasch wieder über eine gute Sehleistung und hat weniger Risiko als bei herkömmlichen Verfahren, berichtete Josef Ruckhofer, Oberarzt an der Salzburger Augenklinik am Donnerstag bei einem Pressegespräch in der Mozartstadt.

Viele Menschen, die unter Kurz- oder Weitsichtigkeit leiden oder eine Hornhautverkrümmung haben, können nach der Laseroperation auf Brille oder Kontaktlinsen verzichten. Bei dem neuen Verfahren wird die oberste Schicht der Hornhaut - die erneuerbare Epithelschicht - mit einem Spezialhobel abgeschabt und am Rand des Auges eingerollt. Dann kann mit dem Laser an der Oberfläche der darunter liegenden Stroma-Schicht der Sehfehler korrigiert werden. Dazu wird die Form der Hornhaut neu modelliert. Danach wird die Epithelschicht wieder auf die Stroma-Schicht gelegt und ausgerollt. Sie bilde eine Art natürlichen Verband, berichtete Ruckhofer.

Weniger Reizungen

Eine weiche Kontaktlinse, die drei bis vier Tage getragen werden muss, verhindert, dass diese Schicht verrutscht. Bei den traditionellen Verfahren wird entweder ein tieferer Schnitt in die Hornhaut gemacht oder die oberste Schicht der Hornhaut nicht erhalten, schilderte Ruckhofer die Unterschiede. Die neue Methode sei für den Patienten angenehmer, es gebe weniger Reizungen im Auge und die Sehleistung sei schon nach kurzer Zeit sehr gut. Weil keine tiefen Schnitte in der Hornhaut notwendig wären, sei auch das Risiko der Operation geringer.

In Salzburg sei der erste Laser dieser Art seit fünf Monaten im Einsatz, berichtete der Mediziner. Seither wurden 75 Patienten nach der neuen Methode operiert. Sie ist unter anderem bei Menschen mit dünner Hornhaut geeignet, weil für diese herkömmliche Verfahren bisher nicht in Frage kamen. (APA)