Washington - Der US-Auslandsgeheimdienst CIA hält einem
Zeitungsbericht zufolge hochrangige Terrorverdächtige in geheimen
Gefängnissen in Osteuropa fest. Zu den acht Standorten für das
verborgene Gefängnissystem gehörten neben Thailand und Afghanistan
auch "mehrere Demokratien in Osteuropa", berichtete die "Washington
Post" am Mittwoch unter Berufung auf US- und ausländische Beamte.
Die Namen der osteuropäischen Länder hielt die Zeitung nach
eigenen Angaben auf Bitten von US-Vertretern zurück. Diese fürchten
demnach, ein Bekanntwerden der Gefängnisse könne zu
Anschlagsversuchen führen.
Mehr als hundert Verdächtige seien in den Gefängnissen inhaftiert
worden, berichtet das Blatt weiter. Bei der Zahl handle es sich aber
nur um eine grobe Schätzung, in dem die Festgenommenen im Irak nicht
mitgezählt wurden. Rund dreißig der in den so genannten "Black Sites"
Festgehaltenen sollen ranghohe Mitglieder des Al-Kaida-Netzwerkes von
Osama Bin Laden sein.
Über die CIA-Gefängnisse sei so gut wie nichts bekannt. CIA und
Weißes Haus hätten den Kongress davon abgebracht, in einer
öffentlichen Sitzung Fragen zu den Einrichtungen und den dortigen
Bedingungen zu stellen. Nur eine Handvoll Beamter in den USA und den
betreffenden Ländern sei über die Gefängnisse informiert. Die "Black
Sites" waren demnach nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001
konzipiert worden. Auch innerhalb der CIA gibt es laut "Washington
Post" scharfe Kritik daran. (APA)