München/Stuttgart - Im Bieterkampf um den
Dieselmotorenhersteller MTU Friedrichshafen hat sich das Blatt
unerwartet gewendet. Der MAN-Konzern, der erst vor gut zwei Wochen
wegen eines zu niedrigen Preisangebots aus dem Rennen herausgeflogen
war, streitet jetzt wieder mit. "Wir sind wieder im Rennen",
bestätigte ein MAN-Sprecher am Montag.
Ob der Münchner Maschinenbauer und Nutzfahrzeughersteller die
Konditionen seines Angebotes verändert hat, um seine Chancen zu
verbessern, wollte der Konzernsprecher nicht sagen. Der Konzern habe
das alte Angebot "wieder aufleben lassen", erklärte er lediglich.
Investmentgruppe CVC ist draußen
Nicht mehr im Bieterkreis ist dagegen die Investmentgruppe CVC
Capital, wie eine Sprecherin der MTU-Mutter DaimlerChrysler sagte.
Damit buhlen nun drei Interessenten um den Motorenbauer: MAN, die zur
schwedischen Wallenberg-Gruppe zählende EQT und der US-Finanzinvestor
KKR (Kohlberg, Kravis and Roberts).
Branchenbeobachtern zufolge hatte MAN ursprünglich 1,1 Mrd. Euro
für MTU Friedrichshafen geboten. DaimlerChrysler hatte den MAN-
Konzern ursprünglich Mitte Oktober aus dem Rennen geworfen mit der
Begründung, andere Anbieter hätten sowohl beim Preis als auch beim
Konzept ein besseres Angebot gemacht. Der Stuttgarter Autobauer will
sich von MTU Friedrichshafen trennen, weil er den Traditionskonzern
vom Bodensee nicht mehr als sein Kerngeschäft betrachtet.
DaimlerChrysler erhofft nach Brancheninformationen bei dem Verkauf
auf einen Erlös von bis zu 1,7 Mrd. Euro. (APA/dpa)