Wien - Mit einer feierlichen Zeremonie mit 200 Gästen ist am Montag die österreichische Botschaft in Malta eröffnet worden, teilte das Außenministerium in einer Aussendung mit. Österreich ist damit erstmals seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert, als der Malteser Ritterorden 1798 die Insel den napoleonischen Truppen übergeben musste, in Malta wieder resident (mit einem Sitz an Ort und Stelle) vertreten.

Die Eröffnung nahm der Generalsekretär für auswärtige Angelegenheiten, Johannes Kyrle, vor. Die österreichische Botschaft ist in den Whitehall Mansions, die den historischen Befestigungsanlagen der maltesischen Hauptstadt Valletta gegenüberliegen, untergebracht. Im selben Gebäude befinden sich auch die britische High Commission, die niederländischen und spanischen Auslandvertretungen und neuerdings auch die Botschaften Portugals und Irlands. Bisher war die Botschaft der Republik Österreich in Rom in Malta mitbeglaubigt.

In den vergangenen Jahren wurden die bilateralen Beziehungen vor allem auf dem Wirtschaftssektor intensiviert. Sechs österreichische Banken haben Niederlassungen in Malta, die Flughafenbetriebsgesellschaft Wien ist am Malta International Airport beteiligt.

Exportchancen im Umweltbereich

Österreichs Exporte nach Malta stiegen laut der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) gegenüber 2003 im Vorjahr um fünf Prozent auf 21 Millionen Euro. Die Importe wuchsen um 21 Prozent auf 10 Mio. Euro. Die heimischen Lieferungen nach Malta bestehen vor allem aus elektrischen Apparaten, Teilen und Zubehör für Maschinen, Papier und Pappe, Getränken und Möbeln. Exportchancen rechnet sich Österreich in Zukunft vor allem im Umweltbereich - speziell in der Abfallbeseitigung - aus. Mit 28.500 Besuchern 2003 ist Malta für Österreicher ein beliebtes Urlaubsland.

Malta hat rund 400.000 Einwohner. Der Inselstaat im Mittelmeer ist seit 1. Mai 2004 Mitglied der Europäischen Union - was die Fläche (316 Quadratkilometer) und Bevölkerungszahl betrifft, das kleinste. (APA)