Gegen Ende des Internetbooms 2001 hatte Case den von ihm gegründeten Internetanbieter AOL mit dem traditionsreichen Konzern Time Warner zum weltweit größten Medienunternehmen AOL Time Warner verschmolzen. Nach der Mega-Fusion tauchten in den Büchern von AOL allerdings Unregelmäßigkeiten auf. Daneben machte das Platzen der New-Economy-Blase dem Anbieter schwer zu schaffen. Inzwischen hat das Gemeinschaftsunternehmen 75 Prozent seines Wertes verloren. Das AOL wurde aus dem Namen entfernt.
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AOL-Gründer Case verlässt Time-Warner-Führungsgremium
Widmet sich Risikokapitalgesellschaft Revolution
Der Gründer des Internet-Anbieters AOL und
einstige Chef des Medienkonzerns Time Warner, Steve Case, verlässt
die Führungsspitze des Unternehmens. Er wolle seine Zeit verstärkt
seiner Risikokapitalgesellschaft Revolution widmen und verlasse darum
den Time-Warner-Verwaltungsrat, teilte Case am Montag in Washington
mit. Er sei sich sicher, dass AOL - "einst die führende
Internetgesellschaft der Welt, zu seiner vergangenen Größe
zurückkehren kann", fügte der Top-Manager hinzu.
Angesichts der Schwierigkeiten erklärte Case, der das fusionierte
Unternehmen zunächst geführt hatte, bereits Anfang 2003 seinen
Rücktritt als Verwaltungsratsvorsitzender. Er gehörte aber weiter dem
Führungsgremium an. Nach seinem Austritt bleibt Case einer der
größten Einzel-Aktionäre von Time Warner. (APA/AFP)