Wien - Der gelbe Curry-Inhaltsstoff Curcumin kann die Bildung und Ausbreitung von Brustkrebsmetastasen hemmen. Das fanden Bharat B. Aggarwal und sein Team an der University of Texas in Houston, USA, heraus, die ihre Ergebnisse in der aktuellen Ausgabe der renommierten Fachzeitschrift "Clinical Cancer Research" veröffentlichten.

Mäuseversuch

Die Wissenschafter untersuchten laut der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik e.V. in Aachen 60 brustkrebskranke Mäuse, denen sie entweder Paclitaxel, ein übliches Brustkrebs-Medikament, Curcumin oder eine Kombination aus beiden Stoffen verabreichten. Als Kontrollgruppe diente ein Teil der Mäuse, die unbehandelt blieben.

Nach der Therapie entfernten die Wissenschafter die Tumoren und untersuchten die Tiere hinsichtlich Metastasenbildung. Bei fast allen unbehandelten Mäusen wurden Geschwulste festgestellt. Ein geringeres Auftreten von Metastasen wiesen die mit Paclitaxel behandelten Nager auf. Überraschenderweise zeigten die Mäuse nach der Behandlung mit Curcumin eine signifikant geringere Entwicklung von Metastasen, so die Wissenschafter.

Möglicherweise wichtiger Bestandteil künftiger Therapien

Die Forscher führen diese Ergebnisse darauf zurück, dass Curcumin ein Protein im Körper hemmt, das die Bildung und Ausbreitung von Krebstochterzellen unterstützt. Curcumin könnte daher ein wichtiger Bestandteil einer Brustkrebstherapie sein und zur Unterstützung von Paclitaxel dienen.

Klinische Studien an Patienten mit Brustkrebs sind erst im nächsten Jahr denkbar. Curcumin hat jedoch schon in anderen Humanstudien seine Wirkung unter Beweis gestellt, berichtete die Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik: So habe der gelbe Curry-Inhaltsstoff bei der Hautkrebstherapie und bei der Vorbeugung von Alzheimer positive Effekte gezeigt.(APA)