Nur knapp mehr als die Hälfte der österreichischen Journalisten wollte schon immer diesen Beruf ergreifen und hat folglich ihren "Traumjob". Immerhin 30 Prozent aber landeten durch "Zufall" bei der schreibenden Zunft. Immerhin haben über 50 Prozent vor ihrer journalistischen Karriere bereits in einem anderen Job gearbeitet. Fast alle Berufe finden sich hier: Genannt werden Werbetexter und kaufmännischer Angestellter genauso wie Chemiker, Taxifahrer oder Dolmetscher. Dies hat eine Online-Umfrage im Auftrag der PR-Agentur Ecker & Parnter erhoben, deren Ergebnisse am Montag präsentiert wurden.

"Lust am Schreiben" Hauptgrund für Berufsentscheidung

Laut diesem "Journalistenbarometer" sind die meist genannten Gründe für die Berufsentscheidung "Lust am Schreiben" (73,6 Prozent), "persönliches Interesse an neuen Themen" (63,5 Prozent) und "Neugier" (57,4 Prozent). Die berufliche Zufriedenheit der 345 vom Institut Marketagent.com befragten Studienteilnehmer ist aber groß: 40,9 Prozent würden "auf jeden Fall" wieder Journalist werden, stünden sie heute noch einmal vor der Wahl, 46,1 Prozent "eher schon".

Zugleich konstatieren aber 51,3 Prozent, die Arbeitsbedingungen seien "eher schlechter geworden". 44 Prozent beurteilen ihre beruflichen Perspektiven "eher positiv", immerhin 26,2 Prozent sind dagegen pessimistisch und sehen "eher schwierige" Perspektiven.

Schreiben, Recherchieren, Sitzungen

Wenig überraschend: der Großteil des Tages wird geschrieben, recherchiert oder in gemeinsamen Redaktionssitzungen Prioritäten und – je nach Print- oder elektronischem Medium – Umfang und Platzierung von Artikeln oder Sendungen besprochen. Spannend ist aber, dass immerhin 70 % der österreichischen Journalisten mit Fragen zu „großen Zusammenhängen“ aber auch dem „Knüpfen von Kontakten“ beschäftigt sind.

Private Interessen

Welche Themen interessieren die heimischen Journalisten privat? Politik und Nachrichten führen mit 72,2 Prozent, gefolgt von Kunst und Kultur (58,6 Prozent) und Urlaub/Reise (55,7 Prozent). Lesen ist mit Abstand das meistgenannte Hobby (73 Prozent), vor Reisen und Sport (je 53,6 Prozent).

Das "Journalistenbarometer" basiert auf einer Online-Umfrage, an der zwischen 30. Juni 2005 und 11. Juli 2005 345 Journalisten teilgenommen haben. (APA/red)