Bild nicht mehr verfügbar.

Haider relativierte seinen Auszug aus der Bundespolitik wieder.

Foto: Reuters

In der "Pressestunde" stellte Jörg Haider, "nach wie vor Obmann" des BZÖ, konfrontiert mit Auszügen seiner diversen Rücktrittsankündigungen der letzten Jahre, jedenfalls fest: "Ich bin immer da gewesen." Und wer das nicht verstehe, müsse eben anfangen, "bei mir genau zuzuhören".

Foto: ORF/GOEK-Photographie
Wien - Da war er wieder. Modetechnisch zurückhaltend (schwarzes Rippshirt, graues Sakko, gelbes Armband, die Brille stets griffbereit vor sich liegend), verbal hingegen angriffig - vor allem wenn es darum ging, sich gegen "die Medien" zu wehren und den eigenen Rückzug zu relativieren.

In der "Pressestunde" stellte Jörg Haider, "nach wie vor Obmann" des BZÖ, konfrontiert mit Auszügen seiner diversen Rücktrittsankündigungen der letzten Jahre, jedenfalls fest: "Ich bin immer da gewesen." Und wer das nicht verstehe, müsse eben anfangen, "bei mir genau zuzuhören".

Bis zur Entscheidung über einen Spitzenkandidaten für die Nationalratswahl 2006 gebe es "eine Arbeitsteilung" zwischen BZÖ-Vize Hubert Gorbach und ihm, der sich ganz auf Kärnten konzentrieren will, weil dort ein Grundmandat "am realistischten" zu erringen sei. Nachsatz: "Was ist da so schwierig?"

Eher außergewöhnlich

Ganz klar ist Haider seine künftige Rolle aber offenbar selbst nicht: "Nach meiner Sicht müsste der Spitzenkandidat auch die Führung im BZÖ übernehmen." Er komme dafür zwar "eher nicht infrage" - nur bei "außergewöhnlichen Umständen" -, habe das aber "noch nicht spezifiziert". In einer Vorstandssitzung kommende Woche werde das weitere Procedere besprochen, an die Öffentlichkeit gehen will Haider mit der Entscheidung erst 2006, denn "es ist gut, wenn spekuliert wird".

Ob bei der "Bewährungsprobe", der Nationalratswahl, auch BZÖ am Stimmzettel stehe, "weiß ich auch nicht", sagte Haider. Das Antreten in der Steiermark und in Wien sei jedenfalls ein "Fehler" gewesen. Über FP-Chef Heinz-Christian Strache meinte Haider: "Es ist schmeichelhaft für mich, wenn man sagt, ich muss kopiert werden, weil ich so gut bin." Und verfiel, befragt nach der neuen SP-Kärnten-Chefin Gaby Schaunig, gleich in die dritte Person: Schaunig habe "die Person des Landeshauptmannes" angegriffen - die Koalition bleibe aber aufrecht, "wenn beide Teile die Vereinbarung erfüllen". (kmo, DER STANDARD, Printausgabe 31.10./1.11.2005)