Bild nicht mehr verfügbar.

Die Kärntner Soziallandesrätin Gaby Schaunig löst Peter Ambrozy ab.

Foto: APA/Eggenberger
Klagenfurt - Die 40-jährige Soziallandesrätin Gaby Schaunig ist am Samstag auf einem Sonderparteitag der Kärntner SPÖ in Klagenfurt zur Nachfolgerin von Peter Ambrozy als Parteichef gewählt worden. Sie setzte sich in einer Stichwahl mit 61,9 Prozent der Stimmen gegen ihren Regierungskollegen Reinhart Rohr durch. Insgesamt hatten sich fünf Kandidaten für den Parteivorsitz beworben. SPÖ-Bundesvorsitzender Alfred Gusenbauer wertete die Wahl Schaunigs als "klares Signal, dass jetzt das Gefecht mit Jörg Haider aufgenommen wird".

Parteitag von Spannungen geprägt

Der Parteitag in einer Klagenfurter Messehalle war von großer Spannung geprägt. Vor dem ersten Wahlgang wagte kaum jemand eine Prognose, ob es Schaunig, Rohr oder der St. Veiter Bürgermeister Gerhard Mock in die Stichwahl schaffen würden. Das Ergebnis war aber dann eindeutig: Schaunig brachte es auf 218 Stimmen oder 40,2 Prozent, Rohr auf 157 Stimmen (29,6 Prozent), Mock konnte 102 Delegierte (19,1 Prozent für sich gewinnen). Chancenlos waren Markut und der stellvertretende Landesschulratspräsident Rudolf Altersberger, die lediglich 38 bzw, 17 Stimmen erhielten.

Abschiedsrede Ambrozys

In seiner Abschiedsrede richtete Ambrozy einen eindringlichen Appell zur Geschlossenheit an die Partei. Es sei nicht nur eine Frage der Wichtigkeit, in den Medien vorzukommen, sondern eine "Charakterfrage", betonte er. Die seit März vergangenen Jahres bestehende Koalition zwischen seiner Partei und den Freiheitlichen unter Haider wertete Ambrozy als positiv.

Ambrozy dankte der Partei, äußerte aber auch scharfe Kritik an manchen Parteifreunden: "Es darf nie wieder passieren, dass zwei Wochen vor der Wahl wichtige Funktionäre mit dem politischen Gegner kollaborieren, gemeinsame Erklärungen abgeben oder Pressekonferenzen machen", meinte er in Richtung des Wolfsberger Bürgermeisters Gerhard Seifried. Ambrozy, der von 1989 bis 1994 und von 2000 bis Samstag Kärntner SPÖ-Chef gewesen war, wurde von den Delegierten mit Standing Ovations verabschiedet. Die Entgegennahme des in solchen Fällen üblichen Blumenbuketts hatte sich Ambrozy übrigens verbeten. (APA)