Nach einem massiven Streit über die Kosten hat die Europäische Weltraumorganisation (ESA) dem Vertrag für die Startphase des ehrgeizigen Satelliten-Navigationssystems "Galileo" zugestimmt. So könne der Zeitrahmen für die ersten Starts von "Galileo"- Satelliten eingehalten werden, wurde am Freitag aus der ESA in Paris bekannt. Nach den Angaben billigten die zuständigen Ausschüsse den Vertrag für die ersten vier Satelliten im Finanzumfang von etwa einer Mrd. Euro.

Zusatzkosten in Höhe von etwa 400 Mio. Euro

In den vergangenen Wochen hatte es erneut eine Auseinandersetzung um Zusatzkosten in Höhe von etwa 400 Mio. Euro für die Startphase des "Galileo"-Projekts gegeben. Vor allem Berlin trat auf die Finanzbremse. Unter Einhaltung der ESA-Regeln seien daraufhin jetzt "alle verfügbaren Fonds" genutzt und umgeschichtet worden, um die Finanzierung durch ESA und EU-Kommission zu sichern, hieß es. Für das europäische Vorhaben müssten allerdings 2006 weitere 200 Mio. Euro beschafft werden.

GSTB-V2/A und GSTB-V/

Die beiden ersten Erprobungssatelliten des Navigationssystems - GSTB-V2/A und GSTB-V/B - sollen bereits Ende dieses Jahres sowie im Jahr 2006 vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan aus in eine Umlaufbahn gebracht werden. Bis Ende 2010 werden für insgesamt 3,5 Mrd. Euro 30 Satelliten im Weltraum stationiert und damit in Konkurrenz zu dem amerikanischen GPS-Navigationssystem treten können.

Als größter Projektzahler (500 Mio, Euro) will Berlin das Hauptkontrollzentrum in Deutschland, ein deutsches Unternehmen im Betreiberkonsortium und Beteiligung am Systemaufbau von "Galileo".(APA)