78.000 Verletzte
Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) hatte zuvor wegen des nahenden Winters davor gewarnt, dass sich die Opferzahl des Bebens verdoppeln könnte. Viele Überlebende hätten ihre Häuser und ihre Wintervorräte verloren, sagte WFP-Regionaldirektor Amir Abdulla. "Wenn wir vor dem Winter nicht zu ihnen gelangen, werden sie sterben." Die offiziell bestätigte Opferzahl in Pakistan stieg am Freitag auf mehr als 55.000 Tote und 78.000 Verletzte. Im indischen Teil Kaschmirs kamen bei dem Beben am 8. Oktober mehr als 1300 Menschen ums Leben. In Pakistan sind fast drei Millionen Menschen obdachlos.
Bei einer Geberkonferenz am vergangenen Mittwoch in Genf hatten die Vereinten Nationen ihren Erdbeben-Hilfebedarf von 312 Millionen auf 550 Millionen Dollar (von 257 auf 453 Mio. Euro) aufgestockt. Nach UN-Angaben vom Donnerstag gingen trotz des verzweifelten Appells insgesamt nur 111 Millionen Dollar (91,5 Mio. Euro) an Hilfszusagen ein. Weiterhin ist UN-Schätzungen zufolge knapp ein Drittel der Katastrophenregion noch nicht erreicht worden. Betroffen seien 200.000 Überlebende. Vandemoortele sagte, den UN gehe das Geld für die Hilfe im Erdbebengebiet aus.
Zelte und Lebensmittel gebraucht
Das WFP teilte mit, es benötige dringend Lebensmittel zur Versorgung von 2,3 Millionen Menschen. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) werden mindestens 600.000 winterfeste Zelte für die knapp drei Millionen Obdachlosen in der Katastrophenregion benötigt. IOM-Vertreter Chris Lom sagte am Freitag, es gebe keine Garantie, dass die Zelte vor Wintereinbruch zur Verfügung stünden. Ohne Schutz drohe den Menschen der Tod.