Belgrad/Wien - Der Streit um die Mehrheitsanteil am serbischen Mobilfunkbetreiber Mobtel könnte schon nächste Woche außergerichtlich beigelegt werden. Eine Einigung zwischen den österreichischen Investoren Martin Schlaff, Josef Taus und Herbert Cordt - die im Mai den Mobtel-Mehrheitseigentümer BK Trade erworben haben - und der serbischen Post (PTT) soll nächste Woche unterzeichnet werden, berichtet die Belgrader Tageszeitung "Blic" am Donnerstag. Einigen sich PTT und das Schlaff-Konsortium, soll die Mobtel, wie berichtet, an die Telekom Austria-Tochter Mobilkom weiter verkauft werden.

Ein Sprecher von Martin Schlaff wollte den Bericht der serbischen Zeitung heute auf Anfrage der APA nicht kommentieren. Mobilkom-Chef Boris Nemsic hatte zuletzt auf eine Entscheidung bis Jahresende gehofft.

Anspruch auf staatliche Post

In dem geplanten Memorandum über die künftige Mobtel-Führung wollen Schlaff & Co. laut "Blic" den Anspruch der staatlichen Post auf die Aktienmehrheit von 58,8 Prozent an Mobtel anerkennen. Laut dem umstrittenen Gründungsvertrag aus dem Jahre 1994 belaufen sich die Post-Anteile auf nur 49 Prozent, die einstige Firma der serbischen Unternehmerfamilie von Bogoljub Karic, die BK Trade, soll 51 Prozent besitzen.

Mit dem Memorandum soll der Anteil von BK Trade an Mobtel auf nur noch 41,2 Prozent festgelegt werden. Die Post würde sich allerdings verpflichten, ihren Mobtel-Anteil an BK Trade zu verkaufen. Laut "Blic" wurde das Memorandum vom serbischen Finanzminister Mladjan Dinkic und Investitionsminister Velimir Ilic mit Martin Schlaff ausgehandelt.

Mit einem Urteil im laufenden Verfahren vor dem Zürcher Schiedsgericht wurde zuletzt erst Anfang 2006 gerechnet. (APA)