Der börsenotierte Wiener IT-Dienstleister S&T plant derzeit keine weitere Kapitalerhöhung, für Zukäufe sei die Kriegskasse ohnehin gefüllt genug, erklärte am Donnerstag der designierte Vorstandsvorsitzende Christian Rosner vor Journalisten. "Wir haben heuer zwei Anleihen begeben und sind ausfinanziert", betonte das auf Osteuropa spezialisierte Systemhaus. Die beiden Anleihen beliefen sich insgesamt auf 25 Mio. Euro.

Erfolg

Das vierte Quartal soll "sehr erfolgreich" werden. In den letzten drei Monaten des Jahres macht S&T nach Eigenangaben 30 bis 40 Prozent des Gesmamtjahresumsatzes. Für 2006 sei ein Umsatz von 500 Mio. Euro möglich, dies hänge aber vom Angebot für Zukäufe ab. 2004 betrug der Umsatz 219, 5 Mio. Euro, heuer soll er bei 340 bis 350 Mio. Euro liegen.

Übernahmen geplant

Für 2006 seien zwei bis vier weiter Übernahmen geplant, sollte sich eine Kaufmöglichkeit über das derzeit geplante ergeben, werde man sich aber nach frischen Kapital umsehen. 2005 werde S&T für Zukäufe insgesamt einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag aufwenden. Dividenden wird es auch diesmal keine geben - es sei wichtiger, weiter in die Expansion zu investieren, erklärte Rosner. Schließlich gelte es jetzt, die Chancen eines sich konsolidierenden Marktes zu nutzen. In Österreich und Slowenien sei die Marktbereinigung bereits abgeschlossen.

Zu den Gerüchten, S&T plane einen Einstieg beim Mitbewerber Siemens Business Services (SBS), meinte Rosner: "Der Österreich- und Südosteuropa-Teil wäre eine schöne Ergänzung für uns. Aber es gibt keine Gespräche". Die Zukäufe heuer hätten einen Extra-Aufwand von 1 Mio. Euro verursacht, diesen habe man "nicht nur verdaut", sondern auch eine Ergebnissteigerung erzielt, so S&T-Finanzchef Martin Bergler. "Die ganze Maschine läuft wie geölt und produziert Geld." Mittlerweile sei man ein Schlüsselspieler in Zentral- und Osteuropa und der größte IT-Systemintegrator in Österreich. Als Schwerpunkte für die Zukunft wurden die drei Bereiche Dienstleistungen, Consulting und Service genannt.

Übergabe

Noch-Chef Karl Tantscher (58) - er übergibt seinen Job zu Jahreswechsel an Rosner (47) - hat, wie angekündigt, einen Teil seines Aktienpaketes an institutionelle Anleger verkauft. Er hält nun nach Eigenangaben gut fünf Prozent an S&T, zuvor waren es rund acht Prozent.

Der Kurs der S&T-Aktie lag Donnerstag Vormittag bei 24,26 Euro (plus 0,04 Euro). Die S&T AG ist mit über 1.800 Mitarbeitern in 21 europäischen Ländern tätig, in Österreich sind 350 Personen beschäftigt. (APA)