Am Anfang spielen nur zwei Militärmusiker

am Klavier mitten auf einem großen Exerzierplatz. Nach einem schnellen Werbe-Zusammenschnitt, der das Bundesheer ordentlich "in action" zeigt und der im "Ich gelobe"-Ruf junger Rekruten mündet, wird gleich auf die größte Bewährungsprobe des österreichischen Bundesheers, die Grenzsicherung bei der Slowenien-Krise 1991, übergeleitet.

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ORF-Chefredakteur Walter Seledecs

(im Bild mit Verteidigungsminister Platter) Werbesendung "Im Einsatz für den Frieden - 50 Jahre Österreichisches Bundesheer", die der Übertragung der Militärparade zum Nationalfeiertag folgte, war weit weg von kritischer Auseinandersetzung.

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Damals nämlich, bei der Bedrohung von 1991,

hätten viele nicht verstanden, dass die Miliz nicht mobilisiert wurde, die Bevölkerung hätte sich "nichts sehnlicher" als "vermehrte und präsente Heereskräfte" gewünscht. Nur die Luftraumverteidigung sei ein "trauriges Kapitel", trotzdem habe sich das Draken-System bewährt. Auch (Ex-)Kritiker Günther Nenning sieht alle seine Forderungen von früher erfüllt.

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ORF-Rechtsaußen, Reserveoffizier und FP-Mitglied Seledec,

erst kürzlich von ORF-Generaldirektorin Lindner verwarnt, weil er ein FP-Inserat zum Tod Friedrich Peters mitunterschrieb, liefert ein Paradebeispiel an militärischem Hurrapatriotismus und gibt traurigen Aufschluss über das Selbstverständnis des Bundesheeres. Das hat der Staatsfeiertag nicht verdient, auch nicht der im Gedenkjahr. (pum/DER STANDARD, Printausgabe, 27.10.2005)

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