Der Fußball-Weltverband FIFA hat beschlossen, die Bild-Berichterstattung bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 einzuschränken. Online-Medien sollen Bilder demnach erst eine Stunde nach Ende eines Spiels veröffentlichen dürfen. Das Internationale Presse Institut (IPI) in Wien kritisierte die FIFA-Ankündigung in einer Aussendung am Dienstag scharf. Es sei "eine Schande, dass die FIFA versucht, Fotos auf diese plumpe und ziemlich gegenstandslose Art zu kontrollieren".

"Das Embargo (Sperrfrist) gefährdet das Recht der Redakteure, ihre Leser zu informieren und (das Recht) der Medienunternehmen, wichtige Nachrichten-Ereignisse zu kommentieren", erklärte IPI-Direktor Johann P. Fritz und unterstrich, das Institut unterstütze eine entsprechende Initiative des Weltverbandes der Tageszeitungen ("World Association of Newspapers" - WAN). WAN hatte sich gegen die Einschränkungen gewandt.

"Ich würde gerne eine größere Anerkennung auf Seiten der FIFA sehen, dass die Medien ein Recht darauf haben, über Nachrichtenereignisse zu berichten, wenn sie stattfinden und dass diese Berichterstattung nicht die Vereinbarungen bedroht, die die kommerziellen Fußball-Rechte betrifft", sagte Fritz laut Aussendung weiter und warnte vor einem "Präzedenzfall". "Pressefreiheit und die Rechte von Nachrichtenmedien, ihren Beruf ungehindert auszuüben, sollten nicht verhandelt werden auf Grund eines kommerziellen Vertrages." (APA)