Bild nicht mehr verfügbar.

Mangels Rohstoffbelieferung musste vergangenen Montag vorübergehend die Pellets-Produktion gestoppt werden.

Foto: APA/Epa/Seeger
St. Pölten - Gute Nachrichten für die Mitarbeiter und Gläubiger der insolventen österreichischen Firmengruppe Ökowärme. Das vergangene Woche mit 14 Mio. Euro in Konkurs geschlitterten Pellets-Werk in Ybbs hat seine Arbeit wieder aufgenommen. "Die Aufrechterhaltung der Produktion im Drei-Schicht-Betrieb ist mit mehrmonatiger Perspektive wieder gesichert", erklärte der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) am Dienstag. Das Unternehmen strebt jetzt einen Zwangsausgleich an. Laut KSV interessieren sich Investoren für eine Übernahme.

Mangels Rohstoffbelieferung hatte das Unternehmen vergangenen Montag vorübergehend die Pellets-Produktion stoppen müssen. Nach der offiziellen Konkurseröffnung am 13. Oktober "wurden nun aber die wirtschaftlichen Voraussetzungen für eine Weiterführung des Unternehmens geschaffen", erklärte KSV-Experte Kurt Haendel in einer Aussendung am Dienstag mit.

Ausreichend liquide Mittel

"Es stehen ausreichend liquide Mittel zur Verfügung, die erforderliche Rohstoffbelieferung ist gewährleistet. Daher wurde das Einverständnis für eine vorerst unbefristete Fortführung im Rahmen des Konkurses gegeben", so Haendel. Die Weiterführung sei "insofern von Bedeutung, dass sich dadurch die Sanierungsmöglichkeiten erheblich verbessert haben und Gläubiger mehr an Geldrückfluss erwarten können".

Ziel der Eigentümerseite sei, die Firmengruppe über einen Zwangsausgleich zu sanieren, mittlerweile herrsche reges Übernahme- beziehungsweise Beteiligungsinteresse. "Die definitive Entscheidung, ob der Zwangsausgleich realisiert werden kann, wird voraussichtlich im ersten Quartal des nächsten Jahres fallen", so Haendel.

Eines der modernsten Werke Europas

Das Ökowärme Pelletierwerk mit Sitz in Ybbs (Bezirk Melk) in Niederösterreich wurde Anfang 2003 errichtet. Es zählt zu den modernsten Europas und ist nach Auskunft des Kreditschutzverbandes - mit einer Produktionsmenge von jährlich 95.000 Tonnen Pellets - das größte und leistungsstärkste dieser Art in Österreich. Die Unternehmensgruppe beschäftigte zuletzt 39 Mitarbeiter.

Drei der insgesamt vier Gesellschaften der Gruppe hatten vergangene Woche mit Gesamtschulden von 14 Mio. Euro Konkurs anmelden müssen. Die Aktiva wurden mit rund 6,7 Mio. Euro beziffert. 280 in- und ausländische Gläubiger sind betroffen. (APA)