Peking/Pjöngjang - Nordkorea ist Anfang November zu
neuen Verhandlungen über ein Ende seines Atomwaffenprogramms in
Peking bereit. Ein Sprecher des Außenministeriums in Pjöngjang
bekräftigte, dass sich Nordkorea an die Grundsätze der gemeinsamen
Erklärung vom September halte und durch Dialog die Schaffung einer
koreanischen Halbinsel ohne Atomwaffen erreichen wolle, wie Chinas
amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Dienstag berichtete. Nach
Angaben der südkoreanischen Regierung soll die fünfte Runde der
Sechser-Gespräche voraussichtlich in der zweiten Novemberwoche
beginnen.
Bei der letzten Runde hatte Nordkorea grundsätzlich eine Aufgabe
seines Atomwaffenprogramms im Gegenzug für wirtschaftliche Hilfen und
eine politische Normalisierung zugesagt. Doch gab es umgehend Streit
über die vage für die Zukunft in Aussicht gestellte Lieferung eines
Leichtwasserreaktors und die Frage, welche Schritte zuerst erfolgen
müssten.
Der nordkoreanische Sprecher warf den USA auch wieder vor, mit
ihrer Forderung, Nordkorea müsse als erstes sein Atomwaffenprogramm
beseitigen, gegen die Vereinbarung zu verstoßen. An den
Sechs-Länder-Verhandlungen nehmen neben Nordkorea, den USA und
Vermittler China auch Südkorea, Japan und Russland teil.
Chinas Staats- und Parteichef Hu Jintao reist am Freitag auf
Einladung des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Il zu einem
dreitägigen Besuch nach Nordkorea. Es war unklar, ob die Reise neue
Impulse für die neuen Atomgespräche Anfang November bringen kann. Die
fünfte Runde erfolgt dann noch vor dem Asien-Pazifik-Gipfel (APEC) am
18. und 19. November in Südkorea und dem unmittelbar darauf folgenden
Besuch von US-Präsident George W. Bush in Peking. (APA/dpa)