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Miller, Maier.

Foto: Reuters/Foeger
Sölden - Die ÖSV-Herren haben am Sonntag einen Traumstart in den Olympia-Winter hingelegt. Hermann Maier, Rainer Schönfelder und Benjamin Raich sorgten im Sölden-RTL mit den Plätzen 1, 3 und 4 für den besten Saisonauftakt seit 2000 - damals hatten Maier und Stephan Eberharter in Sölden einen ÖSV-Doppelsieg perfekt gemacht.

Die Zeiten, als der RTL als "Achillesferse" der ÖSV-Herren bezeichnet wurde, sind längst vorbei. Bereits zum zweiten Mal en suite brachte man drei Läufer in die Top-4, das war auch am 12. März 2005 beim Saisonabschluss in Lenzerheide durch Stephan Görgl (1.), Raich (3.) und Maier (4.) gelungen. Auch damals hatte Bode Miller (USA) wie nun in Sölden Rang zwei belegt.

Über die einmal mehr phänomenale Leistung des "Herminators" meinte Herrencheftrainer Toni Giger stellvertretend: "Er hat eine unglaubliche Kampfkraft und mentale Stärke", so der Salzburger über Maier, der bei der Vorbereitung im Stubaital auf Grund seiner Sprunggelenksverletzung einen Trainingstag hatte abbrechen müssen. "Wir haben einen vor Selbstvertrauen strotzenden Bode Miller geschlagen und im Riesentorlauf einen Schritt nach vorne gemacht", bilanzierte Giger, der auch Schönfelders tolle Leistung hervorstrich: "Damit hat er den schwierigen, berühmten Schritt zum Stockerlläufer im Riesentorlauf geschafft."

Alpinchef Hans Pum sprach von einer "starken Leistung der gesamten Truppe", Präsident Peter Schröcksnadel dachte bereits an die große ÖSV-Jubiläumsparty am Mittwoch in Wien: "Ein schönes Geschenk zum 100. Geburtstag." Und Technikcoach Gert Ehn weiß, dass derartige Triumphe im RTL viel wert sind: "Das Feld ist extrem ausgeglichen, und da ist so ein Ergebnis fantastisch."

Obwohl Sölden nicht ganz so viel Wetterglück wie sonst hatte, gab es von Präsident Schröcksnadel für die Veranstalter Höchstnoten. "Sölden hat sich längst als Eröffnungsort etabliert und gehört zum Weltcup wie Schladming und Kitzbühel." Der ÖSV wünscht sich jedoch den Sölden-Termin wieder eine Woche später und den Übersee-Start eine Woche früher. "Dann wäre das Novemberloch gleich viel kleiner", so Schröcksnadel.

Der ÖSV trainiert nun bis Mittwoch in Sölden, dann geht es kollektiv in Abendkleidung zur 100-Jahr-Feier nach Wien. "Und dann schauen wir, wo es die besten Bedingungen gibt", lässt Pum noch offen, wo trainiert wird. Ab 9. November erfolgt in Tranchen der Abflug nach Übersee, wo in Sun Peaks und Panorama trainiert und der Weltcup am 26. November mit der Herren-Abfahrt im kanadischen Lake Louise fortgesetzt wird.(APA)