Mit derlei Faszination kann nicht einmal das Spiel dieses Meisterorchesters immer ganz mithalten. Höchstens das Blech, das gleich zu Beginn von Mozarts Es-Dur-Klavierkonzert (KV 482) wieder einmal mit solch störendem Nachdruck auf sich aufmerksam machte, dass man überlegen sollte, heikle Bläserpassagen künftig von einem Keyboard einzuspielen.
Dennoch wurde die Wiedergabe dieses Konzertes dank Daniel Barenboim als Dirigent und Solist zur bestgeglückten dieses Samstagnachmittags. Barenboims Zugang zu Mozart und wohl auch das Einvernehmen, das er mit dem Orchester herstellt, wirken einfach erlösend. Hier soll nichts mit feixender Rechthaberei bewiesen, sondern das, was in den Noten steht, in erster Linie mit Herz und erst in zweiter mit Hirn zum Klingen gebracht werden.
Das nach der Pause angelieferte umfängliche Ravel-Paket (Rapsodie espagnole, Alborada del gracioso, Pavane pour une Infante défunte und der Bolero) lässt stark vermuten, dass bei den Philharmonikern was unterwegs ist. Eine neue Scheibe nämlich, deren Kauf man nach dem gegenwärtigen interpretatorischen Status allerdings noch nicht sehr eindringlich empfehlen kann.