Wer zu spät kommt,

den bestraft der Basismotor. DER STANDARD schnappte sich zur Fahrpräsentation des gründlich modellgepflegten A4-Cabriolets gleich einmal das Topmodell, die S4-Version, und taufte damit den Austragungsort St. Tropez in Sans Toupet um, bis wir dann doch das Windschott hochstellten.

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344 PS

und 410 Nm Drehmoment leistet der 4,2-Liter-V8, aus zwei Doppelendrohren orgelt sagenhafter Sound. Dazu traktioniert der Wagen dank quattro so nachhaltig und liegt so steif auf der Straße, dass man den Verwindungsverhinderungs-Technikern nachhaltig gratulieren muss - den Fahrwerkstechnikern übrigens für die neue Abstimmung auch. Eingeführt wird das neue A4-Cabrio in Österreich prinzipiell Ende Jänner, wer S4 will, muss sich noch bis etwa Mai gedulden.

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Zwar nicht vom Klang,

fast aber von der Performance her ebenbürtig wäre eine weitere motorische Neukonstellation: Der 3,0-Liter-V6-TDI aus dem VW-Konzernregal ist nebenbei mit 233 PS und 450 Nm weltweit stärkster Diesel in einem Cabrio - und als solcher akustisch kaum wahrnehmbar weil exzellent verpackt.

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Apropos

Einstiegsaggregate, "bestrafen": selbst der Schwächste im Angebot, der 1,8-l-Turbo-Benziner (163 PS), hinterlässt nicht den Eindruck drastischer Untermotorisierung. Obendrein stehen bei ihm sowie beim 2,0-TDI die Preise schon schätzomatisch fest, sie werden nämlich bei etwa 40.000 € liegen.

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Auffälligste

Änderung am A4-Cabrio ist die Front mit Singleframegrill, womit auch der letzte Audi auf das aktuelle Familiengesicht umgestellt wäre. Besonders stolz verweist man auf die Fortschritte beim Stoffverdeck.

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Selbiges

öffnet nun elektrohydraulisch in 21 Sekunden, fünf Sekunden rascher als bisher. Per Aufpreis gibt es auch noch ein "Akustikverdeck". Damit genießt man bei geschlossenem Dach praktisch den Geräuschkomfort der Limousine, und die Wärme-Isolierung wurde ebenfalls spürbar verbessert.

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Beim Dach

verweigert sich Audi übrigens weiter dem Festdachtrend, dem sogar Konzernmama VW mit dem EOS demnächst folgt.

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Dies liege daran,

erläuterte Audi-Produktionsvorstand Jochem Heizmann im Gespräch mit dem STANDARD, dass die Designer beim versenkbaren Festdach konstruktionsbedingt nach wie vor Nachteile in Kauf nehmen müssten. Das wolle man auf jeden Fall vermeiden, und deshalb bleibt's beim Stoffdach & schönen Cabrios.

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Generell

hat Audi derzeit einen tollen Lauf: Als dritte deutsche Premiummarke nach Mercedes und BMW kratzt die feine Firma an der Millionengrenze, 2008 sollte diese fallen. Heuer, meinte Heizmann, setze man "deutlich über 800.000 Autos" ab, und "Audi gibt weiter Gas".

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Dazu

werden in den kommenden drei Jahren sechs komplett neue Modelle auf den Markt geworfen, darunter der für die USA enorm wichtige Riesen-SUV Q7 (Bild), der TT-Nachfolger sowie ein Supersportwagen auf Basis der Studie Le Mans quattro. All das wird den Absatz nach oben treiben. Der A4 macht schon mal das Dach zur Audi-Millionenshow auf. (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL, 22.10.2005)

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