Bild nicht mehr verfügbar.

Als erster der Spitzenkandidaten der Wien-Wahl hat Bürgermeister Michael Häupl (S) Sonntagvormittag seine Stimme abgegeben. Begleitet von seinem 16-jährigen Sohn Bernhard schritt der SP-Kandidat im Amtshaus des 16. Bezirks zur Urne. Häupl zeigte sich betont locker und meinte dann, nicht so aufgeregt zu sein, wie bei seinem ersten Mal als Spitzenkandidat.

Foto: Reuters

Bild nicht mehr verfügbar.

Um einen Schmäh war der Bürgermeister - wie meist - auch bei der Stimmabgabe nicht verlegen. Die Frage, ob er daran glaube, dass sein Sohn ihm die Stimme gebe, meinte Häupl: "Ja, ich arbeite ja schon fast 17 Jahre daran." Über sein eigenes Wahlverhalten gab der Bürgermeister feixend keine Auskunft: "Surprise, surprise."

Foto: Reuters

Bild nicht mehr verfügbar.

Bestens gelaunt traf Häupl danach mit der Wiener SPÖ-Spitze zum Wahltags-Mittagessen beim Silberwirt in Wien-Margareten zusammen. "Die Stimmung, die ich erlebt habe, macht mich zuversichtlich", strahlte er und griff nach einem Seidel Bier. Die vom Wirt als Spezialität angepriesenen "letzten Freilandhühner" bestellte er begeistert: "Einmal gebackene Vogelgrippe." Für die Panik rund um die Geflügelkrankheit zeigte er keinerlei Verständnis. "Eine solche Pharma-Werbeaktion habe ich überhaupt noch nie erlebt", grollte der Bürgermeister.

Foto: Reuters

Bild nicht mehr verfügbar.

Zumindest nach außen hin unbeeindruckt von den mageren Umfragewerten seiner Partei hat der BZÖ-Spitzenkandidat Hans-Jörg Schimanek am Sonntag seine Stimme für die Wiener Gemeinderatswahl abgegeben.

Foto: APA

Bild nicht mehr verfügbar.

Schimanek wählte in einer Volksschule in Floridsdorf. Er sei "relativ entspannt" und überzeugt, dass das BZÖ den Einzug ins Rathaus schaffen werde. Der BZÖ-Spitzenkandidat gab sein Wahlziel mit mehr als fünf Prozent an. Er setze dabei auf die Floridsdorfer, für die er seit 2001 als Bezirksrat tätig sei.

Foto: APA

Nach der Stimmabgabe fuhr Schimanek zum Fußballspiel Gersthof gegen IC Favoriten. Er kenne bei den Gersthofern einige Funktionäre, begründete er diese Wahl. Anschließend wollte er mit seiner Frau Mittagessen und dann am Nachmittag ins Wahlzentrum im Rathaus kommen.

Foto: Standard/Hendrich

Bild nicht mehr verfügbar.

Ein wenig turbulent gestaltete sich die Stimmabgabe des ÖVP-Spitzenkandidaten Johannes Hahn am Sonntagvormittag in Wien-Wieden. Beinahe hätte Hahn seinen mit den Journalisten vereinbarten Termin verschlafen. Es sei der erste Tag seit acht Wochen gewesen, an dem er länger hätte ausschlafen können, "und wir können nicht alle gleichzeitig ins Bad", entschuldigte sich der ÖVP-Obmann.

Foto: Reuters

Bild nicht mehr verfügbar.

Hahn war gemeinsam mit Ehefrau Marina erschienen, die ebenfalls kurz für Aufregung sorgte. In der Eile des Aufbruchs hatte sie sich die Wahlkarte von Sohn Simon (17) geschnappt und musste deshalb vom Wahllokal in der Volksschule Phorusgasse nochmals in die - zumindest nicht weit entfernt liegende - Wohnung zum Umtausch laufen.

Foto: APA

Bild nicht mehr verfügbar.

Erstwähler Simon hielt sich dem elterlichen Auftritt übrigens fern, um seine Stimme später unbeobachtet abzugeben. "Natürlich geht der wählen", bekräftigte Hahn die Absicht seines Sohnes. Der sei sogar ein gutes Beispiel, dafür, dass Wählen im Alter von 16 oder 17 Jahren funktioniere - schließlich sei Sohnemann "völlig relaxt". Der ÖVP-Obmann selbst ging im Anschluss auf ein Treffen mit Parteifreunden und stattete darauf dem Grab seiner Mutter einen Besuch ab. Ab dem späten Nachmittag will Hahn dann im "Cafe di Gio" in der Parteizentrale die weiteren Ereignisse abwarten.

Foto: APA

Bild nicht mehr verfügbar.

Die Grüne Spitzenkandidatin Maria Vassilakou gab ihre Stimme in Hernals ab, gemeinsam mit ihrem Ehemann Bernhard Matouschek.

Foto: AP

Bild nicht mehr verfügbar.

Sie sei "ein wenig aufgeregt, klarerweise", räumte die Grün-Politikerin ein. Über 16 Prozent der Stimmen beim Wahlgang am Sonntag wäre sie "superglücklich, aber klarerweise geht's darum die 18 Prozent zu schaffen und die ÖVP zu schlagen".

Foto: APA

Bild nicht mehr verfügbar.

Weit hatte Vassilakou es nicht zu ihrem Wallokal. Der Fußmarsch von ihrem Haus in der Dornbacher Straße dauerte rund fünf Minuten, begleitet wurde Vassilakou von zahlreichen Parteikolleginnen wie Marie Ringler und Sigrid Pilz. Für die akustische Untermalung sorgte eine Band namens "Wladigeroff", die hinter der Grün-Politikerin hermarschierte und Dixieland-Jazz zum Besten gab. Die Einlage erzürnte allerdings eine "einfache Wählerin", die darin einen klaren Gesetzesverstoß ortete. Wahlwerbung sei direkt vor dem Stimmlokal nicht erlaubt, wetterte die Frau: "Das ist verboten!" Der Tross um Vassilakou war anderer Meinung und bemühte sich verzweifelt darum, die Frau zu beruhigen.

Foto: APA

Anschließend fuhr Vassilakou in den sechsten Bezirk, wo die Grünen ihre Vorwahlfeier in Form eines Kino-Brunchs im Top-Kino veranstalten. Der Wahlfilm: Die amerikanische Politsatire "Wag the Dog", in der es darum geht, dass mit Hilfe eines genialen Spin-Doctors und williger Medien im US-Präsidentschaftswahlkampf von einem Skandal abgelenkt wird, in dem einfach ein Krieg vorgetäuscht wird. Vassilakou sah in der überspitzten Handlung durchaus Parallelen zum Wiener Wahlkampf: "Ich glaube ja, das ist eine humorige Reflexion darüber", meinte sie. Am Nachmittag will sie noch ein Buch lesen und dann feiern: "Ich werd' auf jeden Fall feiern, wobei ich selbstverständlich hoffe, dass es Grund zum Feiern gibt."

Bild nicht mehr verfügbar.

FP-Spitzenkandidat Heinz-Christian Strache hat Sonntagmittag in Wien-Landstraße seine Stimme für die Wiener Gemeinderatswahl abgegeben. "Ich habe in der Stadt einiges bewegt in den letzten Wochen", so Strache. Jetzt gelte es das Ergebnis der Wählerinnen und Wähler abzuwarten. Er sei sich aber sicher, dass der Wähler ihm heute seine Stimme zurückbringen werde, so Strache in Anspielung auf seine wahlkampfbedingte Heiserkeit.

Foto: APA

Bild nicht mehr verfügbar.

Der FP-Chef gab zu, etwas nervös zu sein, sprach aber von einer positiven Spannung: "Es gibt ja auch Spannungen - und natürlich ist das eine Spannung." Aber das gehöre zum Leben dazu, meinte Strache. Er freue sich auf das Ergebnis und glaube an eine Überraschung. Alles über Acht Prozent sei ein Erfolg, alles über Zehn Prozent ein "blaues Wunder", betonte der FP-Politiker.

Fotos: APA/AP

Bild nicht mehr verfügbar.

Am Vormittag habe er gut gefrühstückt, berichtete Strache.

Foto: APA

Ohne seine Kinder, dafür mit Mitgliedern des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas zeigte sich am Sonntagmittag Strache nach seiner Stimmabgabe: Die als Touristen reisenden Asiaten hatten Strache zufällig bei einem Fototermin vor dem Johann-Strauß-Denkmal im Stadtpark entdeckt und eifrig mitgeknipst. Der FP-Chef ergriff die Gelegenheit beim Schopf und posierte mit den KP-Mitgliedern für die Fotografen.

foto: standard/fischer

Seine vier Kinder hatte Strache hingegen zu Hause gelassen, "um sie zu schützen", wie er betonte. Angekündigt für das Wahlzentrum im Wiener Rathaus war Strache erst nach dem angesetzten Wahlschluss um 17.00 Uhr. (APA/red)

foto: standard/fischer