Foto: Corn
Bauernstube, rustikal Irgendwo ist der Hund drin. Schließlich gibt es TV-Formate wie "Bauer sucht Frau" angeblich nur, weil junge Frauen partout nicht Bäuerin werden wollen. Aber die Macher des "Jungbauernkalenders" sagen, von Kandidatinnen für das Heimatblattwerk (für 2006 von Cathrine Stukhard fotografiert) überrannt worden zu sein - und jede Dame habe "bäuerlichen Hintergrund". Freilich: Im Vorjahr erzählten "Jungbäuerinnen" (Bankbeamtinnen, Studentinnen und Logopädinnen) offen, dass halt ein Onkel Nebenerwerbstruthahnzüchter sei. Heuer war das natürlich anders: Donnerstagabend wurde demonstrativ von elterlichen Höfen geredet - und Fragen nach dem Dort-Bleiben-Wollen vermieden: Die "Bauer sucht Frau"-Macher wären nämlich frustriert, erführen sie, dass es den Bäuerinnenmangel, der doch als Hintergrund ihrer Sendung gilt, gar nicht gibt.

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Frauenzimmer, chaotisch Chaos ist eine Frage der Erwartung. Und so wunderte sich niemand, dass es im Ex-Etablissement Renz am Donnerstag chaotisch-sauerstoffarm zuging: Die profil-Journalistin Angelika Hager präsentierte "Pollywood" (Amalthea), einen neuen Kolumnensammelband ihres Alter-Egos Polly Adler. Und die referiert im Kurier ja zum (weiblichen?) Lebenschaos. Adler wurde bei der Präsentation von wichtigen Köpfen aus dem ORF-, Kurier- und profil-Umfeld massiv "benetzwerkt" - und wurde vom ORF verfilmt; mit dem Etikett Austro-"Sex and the City". Aber da zeigt das Erwartungsbarometer weniger auf "Chaos" denn auf "Angst". (DER STANDARD-Printausgabe 22./23.10.2005)