Klagenfurt - Einen "handfesten ÖBG-Skandal" rund um die 425 Mio. Euro schwere Kreditvergabe durch dei BAWAG P.S.K. an den mittlerweile insolventen US-Broker Refco ortet BZÖ-Chef Jörg Haider. Dieser Kredit sei "über Nacht" und "am Kreditausschuss des Aufsichtsrates der BAWAG vorbei" an einen "US-amerikanischen Spekulanten" vergeben worden. Für Haider ist das "ein grober Verstoß gegen das Bankwesengesetz sowie ein völliges Versagen der Kontrolle in der BAWAG", so Haider heute Freitag, in einer Mitteilung.

Verantwortungslos

Zwölf der 14 BAWAG-Aufsichtsräte seien ranghohe Gewerkschafter, die allesamt ihrer Aufsichtspflicht nicht nachgekommen seien und in der Kontrolle "völlig versagt" hätten, meint der Kärntner Landeshauptmann. Dass man nunmehr dem Vorstand der BAWAG "trotz aller Enthüllungen, trotz der Bestätigung der Vorwürfe" weiter das Vertrauen schenke und keinerlei personelle Konsequenzen ziehe, sei "an Verantwortungslosigkeit gegenüber Österreich und den fast 1,5 Millionen ÖGB-Mitgliedern nicht zu überbieten", so der BZÖ-Obmann. Damit sei "neben dem Vorstand der BAWAG auch Aufsichtsratspräsident und ÖGB-Finanzchef Günter Weninger rücktrittsreif", findet Haider.

Falsch informiert

ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch habe noch am 18. Oktober versichert, dass es für die Kreditvergabe an Refco einstimmige Beschlüsse von Vorstand und Aufsichtsrat gegeben habe, sonst "gäbe es das nicht", zitiert der Bündnisobmann den ÖGB-Chef. Es werde noch zu klären sein, "warum der Präsident des ÖGB und oberste Eigentümervertreter der Bank die Öffentlichkeit bewusst falsch informiert habe", so Haider. (APA)